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Lastenräder für Engstingen

Gemeinderat und Verein Familienfreundliches Engstingen einigen sich: Das E-Angebot in der Albgemeinde wird um zwei dreirädrige Lastenesel ergänzt

So ein Lastenrad wurde dem Gemeinderat in der März-Sitzung in der Bloßenberghalle vor-gestellt.  ARCHIVFOTO: WURSTER
So ein Lastenrad wurde dem Gemeinderat in der März-Sitzung in der Bloßenberghalle vor-gestellt. ARCHIVFOTO: WURSTER Foto: Steffen Wurster
So ein Lastenrad wurde dem Gemeinderat in der März-Sitzung in der Bloßenberghalle vor-gestellt. ARCHIVFOTO: WURSTER
Foto: Steffen Wurster

ENGSTINGEN. Können Lastenräder auch auf dem Land eine Alternative zum Auto sein? Der Engstinger Gemeinderat hat sich bereits im März mit der Frage beschäftigt, der Verein Familienfreundliches Engstingen hatte ein Konzept vorgestellt. Das stieß bei den Räten durchaus auf Zustimmung, das dahinterstehende Finanzierungsmodell allerdings nicht.

Der Verein Familienfreundliches Engstingen hatte um die Übernahme aller Investitionskosten, die nicht durch Fördermittel gedeckt sind, gebeten. Das wäre aber mit den Grundsätzen der Vereinsförderung in der Gemeinde nicht vereinbar gewesen. Auch Projekte, die nicht nur Vereinsmitgliedern, sondern allen Bürgern zugutekommen, würden nicht zur Gänze aus der Gemeindekasse bezahlt, meinten die Räte.

Attraktiv für Familien

Familienfreundliches Engstingen und Verwaltung haben sich noch einmal ins stille Kämmerer-Kämmerlein zurückgezogen, heraus kam ein anderer Vorschlag. Die zwei E-Laster kosten 12.500 Euro, dazu kommen Grafik- und Werbematerial für 2.300 Euro, zwei Hütten mit Ladestation für 3.100 Euro und die digitale Buchungsplattform für 300 Euro – in Summe 18.200 Euro netto. Aus dem Leader-Programm würden, falls der Antrag erfolgreich ist, 80 Prozent der Netto-Kosten oder 14.560 Euro kommen. Bleiben 3.640 Euro plus die nicht förderfähige Mehrwertsteuer in Höhe von 3.458 Euro, in Summe 7.098 Euro. Deutlich weniger als der im März errechnete Rest von 12.242,50 Euro. Günstiger wird es wegen einer möglichen höheren Leader-Förderung, außerdem hat der Verein noch einige Einsparungspotenziale gefunden.

Von diesem Rest könnte die Gemeinde 5.000 Euro als »Anschubfinanzierung« bezuschussen, lautete der Vorschlag, der Rest vom Rest soll aus Spenden kommen.

Den laufenden Betrieb will der Verein Familienfreundliches Engstingen übernehmen. Dazu gehören Wartung, Transport von einem Standort zum anderen, die Übernahme der Versicherungen und Ähnliches. Auch diesen Aufwand will der Verein durch Spenden finanzieren.

Denn die Nutzung soll kostenlos sein. Das Projekt »Elara – kostenloser Lastenradverleih für Engstingen« zielt auf eher einkommensschwache Gruppen, ob junge Familien oder Senioren, für die eine Anschaffung ohne ausführlichen Test nicht infrage kommt. Dreiräder fahren stabiler als Zweiräder, gerade ältere Radler finden mehr Halt und Sicherheit. Der Elektroantrieb sollte es die Steigungen hoch schaffen und auch Kohlstetten für Radler erreichbar machen. Und für Einkäufe und Kinder gibt es genug Platz.

Mit E-Scootern und time-gesharten Elektroautos ist Engstingen bei der CO2- freien Mobilität bereits vorne mit dabei, die Lastenräder wären eine sinnvolle Ergänzung. Der Gemeinderat stimmte zu, die Anschubfinanzierung wird zur Verfügung gestellt. Der Leader-Antrag muss heute noch eingereicht werden.