Schwachstellen finden
»Wir nehmen die Übung heute sehr ernst, denn wir wollen sehen, ob die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen funktionieren. Nach der Übung werden wir eventuelle Schwachstellen aufarbeiten und diese verbessern«, erläuterte Reumann den Sinn und Zweck einer solchen Großveranstaltung.»Vor vier Jahren haben wir zuletzt eine solche Übung durchgeführt«, berichtete Reumann vor Beginn des großen Einsatzes. Die organisatorische Leitung liege beim Landratsamt, genauer gesagt: beim Stab für außergewöhnliche Ereignisse und Katastrophen. Für die einsatztaktischen Maßnahmen sei der Führungsstab unter der Leitung des Kreisbrandmeisters zuständig, erklärte der Landrat den organisatorischen Rahmen.
Üben nach Drehbuch
Nach und nach laufen die insgesamt neun im Drehbuch vorgegebenen Einsätze in nur eineinhalb Stunden an. Ammoniakaustritt, ein Brückenbau wegen Hochwassers, Sturmschäden, die Suche nach Vermissten mit Rettungshunden, ein Bootsunfall in der Wimsener Höhle, ein Gebäudebrand auf Schloss Ehrenfels, Stromausfall im Wasserturm von Upflamör und ein Busunfall bei Zwiefalten - die Helfer sind auf ganz unterschiedlichen Feldern gefordert. Der Busunfall im Zwiefalter Dobeltal ist der aufwendigste Einsatz am Samstag. Ein verunglückter Bus liegt auf der Seite, im Fahrzeug sind zahlreiche Personen (für die Übung von Mimen dargestellt) mit verschiedensten Verletzungsgraden eingeschlossen. Hilferufe dringen nach draußen. Hin und wieder klatscht eine Hand an die beschlagenen Scheiben und hinterlässt beim Beobachter ein schauriges Frösteln. »Massenanfall von Verletzten« ist ein Einsatzstichwort, ein weiteres »mehrere eingeklemmte Personen«.Hier sind die Einsatzkräfte gefordert, hier muss die Zusammenarbeit funktionieren. Um es vorwegzunehmen: Es funktionierte. Einsatzkräfte aus den Landkreisen Reutlingen und Biberach, ein CH-53 Großraum-Rettungshubschrauber der Bundeswehr aus Laup-heim mit medizinischem Personal vom Bundeswehrkrankenhaus Ulm arbeiteten Hand in Hand zusammen und absolvierten auch diesen Einsatz mit Bravour.
Bei der Abschlussveranstaltung in Hayingen zogen die Verantwortlichen eine positive Bilanz: Der »Stürmische Herbst 2012« war eine gelungene Übung, die geordnet und strukturiert ablief. Stürmisch wurde es nur einmal, als der Großraum-Rettungshubschrauber mit den »schwer verletzten« Darstellern am Zwiefalter Sportplatz abhob und für mächtig viel Wind sorgte. (GEA)