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Großer Ansturm beim Spendenlauf in Undingen

Für einen guten Zweck: Zahlreiche Läuferinnen und Läufer kamen beim Spendenlauf in Undingen für die Helmut Werner-Hütte zusammen.

Reger Andrag bei der Anmledung zum Spendenlauf. Die Herlferinnen und Helfer hatten allerhand zu tun.
Reger Andrag bei der Anmledung zum Spendenlauf. Die Herlferinnen und Helfer hatten allerhand zu tun. Foto: Bernd Ruof
Reger Andrag bei der Anmledung zum Spendenlauf. Die Herlferinnen und Helfer hatten allerhand zu tun.
Foto: Bernd Ruof

SONNENBÜHL-UNDINGEN. In keinem anderen Bundesland ist der Anteil der Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, so hoch wie in Baden-Württemberg. Das sagen jedenfalls viele Studien. Es hätte keines derartigen statistischen Beweises bedurft, um dies zu belegen. Ein Besuch beim Spendenlauf in Undingen hätte genügt. Was da Kirchengemeinde, TSV Undingen, Feuerwehr, Schulen und Rotes Kreuz aufboten, damit die Aktion zugunsten der Helmut Werner-Hütte ein Erfolg wurde, war beispielhaft.

Als um 10.30 Uhr die Jüngsten an der Startlinie bereitstanden, kamen immer noch Kinder zur Anmeldestation, sodass die Verantwortlichen alle Hände voll zu tun hatten, dass jeder noch eine Startnummer und sein Bändchen zum Runden zählen erhielt. Überwältigt zeigte sich Pfarrer Simon Wandel von der evangelischen Kirchengemeinde, der gemeinsam mit dem TSV Undingen, den Spendenlauf organisierte. »Laufend Geld« einsammeln durch möglichst viele Runden lautete das Motto.

Über 100 Läufer im Einsatz

Während bei den Kindergartenkindern und Schülern bis zur siebten Klasse die Eltern oder Oma und Opa als Sponsoren für jede Runde aufkamen, waren es nach den Worten von Pfarrer Wandel bei den Erwachsenen die örtlichen Firmen, die angesprochen wurden, sich gerne engagierten und manche wie die Emil Schmid, Maschinenbau, in Willmandingen, gleich 40 Mitarbeiter auf die Strecke schickte. Start und Ziel war die Steinbühlhalle in Undingen. Die Jugend legte 750 Meter für eine Runde zurück, die Erwachsenen 1,4 Kilometer. Manuell wird nach jeder Runden von den Helfern auf dem Bändchen ein Strich gemacht. Insgesamt über 100 Freiwillige sind im Einsatz und geben für den guten Zweck ihr Bestes. Möglichst viele Spendenkilometer sollen zusammenkommen.

Gebraucht werden die Spenden für die Helmut Werner-Hütte – quasi eine lokale Institution in Undingen. Erstmals erstellt im Jahr 1958 noch ohne Wasser und Strom. Sie trägt den Namen des Undingers Helmut Werner, der die Idee hatte, außerhalb des Ortes, eine Gemeinschaftshütte zu bauen, aber noch vor Fertigstellung tödlich verunglückte, wie Hüttenwart Hermann Flad sich erinnert. 1979 wurde dann ein Neubau am selben Ort erstellt, an dem mittlerweile aber auch der Zahn der Zeit nagt.

Sanierung dringen notwendig

»Eine Sanierung ist dringend notwendig. Die Hütte wird zudem um vier Meter erweitert, es gibt einen separaten Schlafraum für die Gruppenleiter, die zu erneuernden Sanitäranlagen erhalten eine Dusche, eine größere Küche soll es sein und wenn noch Geld übrig ist, soll der Gruppenraum im Keller erneuert werden«, erzählt Pfarrer Wandel. Ansonsten soll jedoch der Charakter der Hütte erhalten bleiben. Sie bietet Platz für rund 23 Personen – der Komfort ist überschaubar.

Die Sanierungskosten für die Hütte, die von der Kirchengemeinde zusammen mit dem CVJM Gomaringen betrieben wird, belaufen sich auf rund 530.000 Euro, 50.000 fehlen noch der Kirchengemeinde. Und der Spendenlauf soll die Finanzlücke schließen. Schon ganz gespannt sind Martin Vöhringer und Manuel Hailfinger, beide Vorstände des TSV Undingen, was letztlich zusammengekommen ist. »Das Projekt ist sozusagen generationenübergreifend«, sagt Vöhringer. »Denn es gibt kaum jemanden von der älteren Generation, der nicht schon mal dort eine Freizeit oder ein Ferienlager verbracht hat.«

Lokal-Promis am Start

»Vor 30 Jahren wurde die Hütte letztmals saniert, jetzt ist die nächste Generation dran«, betont Pfarrer Wandel. »Der ganze Ort steht zusammen, das ist ein tolles Zusammenspiel von Vereinen, Schulen und Gemeinde«, lobt auch Bürgermeister Uwe Morgenstern, der sich zusammen mit dem Undinger Ortschaftsrat auf die Runde macht, aber keine Rekordrundenzahl verspricht. »Es ist erstaunlich, wenn man sieht, was gemeinsam bewegt werden kann«, sagt der TSV-Vorstand und Landtagsabgeordneter Manuel Hailfinger, der ebenfalls an den Start geht. »Ich habe sogar ein paar Genkinger gesehen«, meint Hailfinger lachend und lässt sich von Martin Vöhringer die Startnummer an die Brust pinnen. (GEA)