MÜNSINGEN. Schon bei der Gründung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb hatte der Gemeinderat Münsingen den Beschluss gefasst, sich mit der gesamten Gemarkung einzubringen. Da jedoch die Nachbarkommune Mehrstetten damals einen Beitritt verweigerte - und auch in Zukunft außen vor bleiben möchte -, man aber keine Enklave entstehen lassen wollte, wurde seinerzeit eine Fläche von 183 Hektar auf Gemarkung Bremelau auch auf Drängen des Regierungspräsidiums Tübingen aus dem Beitrittsgebiet herausgenommen.
Nun soll diese Fläche im Rahmen der Gebietserweiterung in die Entwicklungszone eingebracht werden. Gemeinsam mit dem Kreisforstamt und der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets wurden zusätzlich acht Hektar Bannwald auf Gemarkung Gundelfingen im Gewann Kolmersgreut (Heiligental) ausgewählt, die künftig der Kernzone angehören. Laut Bürgermeister Mike Münzing sind das »Waldstücke, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht bewirtschaftet wurden«. Der Wald ist Eigentum der Stadt, die Stilllegung bietet eine Möglichkeit, Ökopunkte zu generieren und damit Eingriffe in den Naturhaushalt zu kompensieren oder diese zu marktabhängigen Preisen zu verkaufen. Außerdem, so Münzing, würden dadurch die Abstände zu nutzbaren Waldflächen größer und es ergebe sich eine geschlossene Kernzonen-Einheit. Der angrenzende Weg im Heiligental soll auch nach Ausweisung als Kernzone offenbleiben.
105 Hektar Kommunalwald
Im gesamten Stadtgebiet befinden sich mit diesen zusätzlichen acht Hektar Bannwald insgesamt 105 Hektar Kommunalwald – das entspricht 0,9 Prozent der Gesamtfläche der Stadt Münsingen - und 104 Hektar Staatswald in der Kernzone des Biosphärengebiets.
Die finale Entscheidung über die Erweiterung des Biosphärengebiets erfolgt im Oktober und obliegt dem Lenkungskreis, die Unesco-Anerkennung wird bis Juni 2027 erwartet. Münzing rechnet durch die Vergrößerung der Kernzone mit einer Senkung des jährlichen Mitgliedsbeitrags von bisher rund 28.000 Euro auf rund 20.000 Euro. Darüber hinaus erfahren Kern- und Pflegezonen eine Optimierung. Der Bürgermeister sieht keine Nachteile, die nicht durch Vorteile aufgewogen werden könnten. Die Gebietserweiterung wurde im Gremium einstimmig begrüßt und beschlossen. (GEA)