GAMMERTINGEN. Die Zukunft der Brache Reiser-Stoll-Areal in Gammertingen zwischen den Bahngleisen und der Sigmaringer Straße beschäftigt die Bürger. Das Gelände wurde bereits vor fünf Jahren abgeräumt, seither hat sich zumindest optisch nicht viel getan. Ein Grund dafür war, dass es auch als Standort für den Neubau des städtischen Altenpflegeheims St. Elisabeth infrage kam. Hier ist die Entscheidung gefallen, gebaut wird oben an der Eichertstraße neben dem Bestandsgebäude.
Für das Reiser-Stoll-Areal sollen sich mehrere Investoren interessieren, nichts Genaues weiß man nicht. Die Stadt schafft jetzt auf jeden Fall mit Nachdruck die rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Bebauungsplan wurde vom Gemeinderat in seiner Mai-Sitzung auf den Weg gebracht, vom 2. Juni bis zum 3. Juli konnten Öffentlichkeit und Behörden ihre Stellungnahmen abgeben. Das ist passiert, wo nötig, wurde der Bebauungsplan ergänzt, Stadtplaner Clemens Künster hat darüber jetzt den Gemeinderat informiert.
Viel zu erzählen hatte er nicht, es gab nur zwei wesentliche Änderungen. Die schalltechnische Untersuchung hat ergeben, dass der Lärm von Straßen- und Schienenverkehr an manchen Stellen die Grenzwerte überschreitet. Schallschutztechnische Maßnahmen sollen helfen, etwa dickere Wände, die Ausrichtung von Aufenthaltsräumen oder der Einsatz von Lüftern statt offener Fenster. Das hat Künster in den Plan aufgenommen.
Außerdem wird die geplante Stichstraße nicht als private, sondern als öffentliche Verkehrsfläche hergestellt und erhalten. Die künftigen Anwohner dürfte das wenig interessieren.
Was soll gebaut werden, beziehungsweise, was kommt auf die Investoren zu? Das Areal soll ein gut durchmischtes Quartier werden. Junge Gammertinger und solche, die es noch werden wollen, sollen hier moderne und attraktive Wohnungen finden. Der Anschluss an Bahn, Bus und Straße ist auf jeden Fall da. Älteren Gammertingern können auf barrierefreien Wohnraum hoffen. Und beide Gruppen auf Einkaufsmöglichkeiten und alles, was man sonst unter »wohnortnaher Grundversorgung« verstehen kann, vielleicht ein Ärztezentrum oder ein Fitnessstudio. Und dazu Arbeitsmöglichkeiten im Büro oder Home-Office.
Jetzt darf man gespannt sein, wann sich Investoren aus der Deckung wagen, wie sie den »gewissen Gestaltungsspielraum für Neubauvorhaben«, so der Bebauungsplan, nutzen wollen. (wu)