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DRK-Sonnenbühl: Traum vom Anbau am Feuerwehrhaus geplatzt

Die Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Sonnenbühl hatte einen Traum: ein neues DRK-Haus, das an das örtliche Feuerwehrhaus grenzt. Warum der Traum jetzt geplatzt ist.

Matthias Bez (links) und Siegfried Mahler (rechts) ehrten Stefan Heinzelmann, Sandra Bez, Caroline Feucht, Andreas Hailfinger (h
Matthias Bez (links) und Siegfried Mahler (rechts) ehrten Stefan Heinzelmann, Sandra Bez, Caroline Feucht, Andreas Hailfinger (hinten von links) sowie Mike Lamparter und Isabella Möck (vorne). Foto: Sarah Kugele
Matthias Bez (links) und Siegfried Mahler (rechts) ehrten Stefan Heinzelmann, Sandra Bez, Caroline Feucht, Andreas Hailfinger (hinten von links) sowie Mike Lamparter und Isabella Möck (vorne).
Foto: Sarah Kugele

SONNENBÜHL. Der Traum vom Anbau an das Feuerwehrhaus ist für die Sonnenbühler DRK-Ortsgruppe erst einmal geplatzt. Trotz Zuschüssen der Gemeinde und einem Darlehen des Kreisverbands Reutlingen kann die Ortsgruppe die Kosten für das Bauvorhaben schlichtweg nicht tragen. Weitere Argumente dagegen: zu viele Vorschriften und ein doch zu kleines Baugrundstück. Der Neubau sollte die DRK-Diensträume an das Feuerwehrhaus ankoppeln. Das wird jetzt erstmal nichts. Doch kein Grund zur Sorge: Die Ortsgruppe hat bereits andere Räume in Sicht, wie der Vorsitzende Matthias Bez auf der Jahreshauptversammlung in Undingen verkündete. Nach der Renovierung des Willmandinger Rathauses sollen den Rettungskräften dort wieder Räumlichkeiten Verfügung stehen. Dann können sie aus der Übergangsunterkunft im Alten Kindergarten in Undingen ausziehen.

Der Alte Kindergarten reicht gerade so als Dienstraum für die 28 Mitglieder der Ortsgruppe. Die Tendenz bei der Mitgliederzahl ist steigend, betonte Andreas Hailfinger, der sein Amt als Bereitschaftsleiter niederlegte. »Durch die wachsende Mitgliederzahl gelingt es uns immer besser, die Dienste zu besetzen«, erläuterte er in seinem Bericht. Und weitere helfende Hände braucht es auch. Denn die Arbeit des DRK Sonnenbühl ist stark nachgefragt, sagte Matthias Bez. Insgesamt 262 Alarmierungen gingen im vergangenen Jahr bei der DRK-Ortsgruppe ein, 252 konnten mit eigenen Kräften erledigt werden, berichtete Hailfinger.

Neben Hilfseinsätzen bei medizinischen Notlagen sind die Rettungskräfte für die Blutspendenaktion verantwortlich, leisten Sanitätsdienst bei Sportevents und betreuen und verpflegen Personen in Notlagen. Letzteres sei notwendig, wenn zum Beispiel Personen Hab und Gut durch einen Brand verloren haben. Auch die Verpflegung von Hilfskräften und betroffenen Personen bei Unwetterlagen, Personensuchen oder Brandalarmen muss das DRK sicherstellen. Dabei kamen im vergangenen Jahr insgesamt 4.834,5 ehrenamtlich geleistete Einsatzstunden zusammen.

Rekord bei Blutspenden

»Wir sind alle froh über die Arbeit des DRK Sonnenbühl. Auch die Ersthelferabdeckung ist für die Allgemeinheit wichtig«, betonte der stellvertretende Bürgermeister Ulrich Leibfritz. Zwei neue Helfer vor Ort (HvO) gibt es in Sonnenbühl. Sie werden bei einem Notfall direkt kontaktiert, leisten vor Ort Erste-Hilfe und verkürzen so die Wartezeit, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Und auch der Nachwuchs ist gesichert. Das war nicht immer so. Erst seit ein paar Jahren setzt die Ortsgruppe wieder verstärkt auf die Ausbildung. 15 Kinder und Jugendliche sind im Jugendrotkreuz aktiv und lernen, wie sie Menschen in Notlagen helfen können. So unterstützte das Jugendrotkreuz das DRK etwa bei der Blutspendenaktion. 395 Blutspenden kamen im Jahr 2023 zusammen, ein Rekord.

In der DRK-Versammlung zeichnete der Präsident des DRK-Kreisverbands Reutlingen, Siegfried Mahler, Mitglieder für ihre Engagement aus: Sandra Bez erhielt eine Ehrung für 35 Jahre, seit 25 Jahren ist Jonathan Wagner dabei, die Ehrenspange in Silber (20 Jahre) ging an Caroline Feucht und Andreas Hailfinger. Seit fünf Jahren engagieren sich der neugewählte Schriftführer Stefan Heinzelmann und Isabella Möck beim DRK Sonnenbühl, der neue Bereitschaftsleiter Mike Lamparter erhielt eine Ehrung für zehn Jahre Mitgliedschaft.

Finanzielle Unterstützung notwendig

Doch auch beim Ortsverband Sonnenbühl schlagen neue Ausrüstungen und technische Wartungen stark zu Buche. »Ohne den Zuschuss der Gemeinde könnte die Ortsgruppe die Kosten nicht tragen«, sagte Kassierer Joachim Eissler. Auch der neue Mannschaftstransportwagen soll von der Gemeinde bezuschusst werden. Die hohen Kosten für das DRK hat auch der Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger (CDU) im Blick. Er wünscht sich deshalb noch mehr Unterstützung für den Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Und auch im Hinblick auf Digitalisierung soll sich noch einiges ändern, verriet Kreisgeschäftsführer Thomas Födisch. Denn auch dafür werden wieder hohe Kosten anfallen. (GEA)