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Aktuell Jubiläum

Die Alb-Bahn fährt mächtig auf

Es war ein Fest für alle Eisenbahnromantiker und Alb-Liebhaber: mit Nostalgiefahrten und feinem Programm zog die Schwäbische Alb-Bahn tausende Gäste an

Lok T3 (links) und die Zahnradlok 97 501 (im Vordergrund) trafen in Münsingen erstmals aufeinander. Sie sind die einzigen noch b
Lok T3 (links) und die Zahnradlok 97 501 (im Vordergrund) trafen in Münsingen erstmals aufeinander. Sie sind die einzigen noch betriebsfähigen Lokomotiven der königlich-württembergischen Staatseisenbahn auf Normalspur. FOTO: SCHRADE
Lok T3 (links) und die Zahnradlok 97 501 (im Vordergrund) trafen in Münsingen erstmals aufeinander. Sie sind die einzigen noch betriebsfähigen Lokomotiven der königlich-württembergischen Staatseisenbahn auf Normalspur. FOTO: SCHRADE

MÜNSINGEN. Die Schwäbische Alb-Bahn feiert »150 Jahre« und damit die Summe drei Jubiläen: Die Bahnstrecke Honau-Münsingen wurde am 1. Oktober 1893, exakt heute vor 125 Jahren, eröffnet. Auf die Glanzzeiten der königlich-württembergischen Staatseisenbahn im Zuge der Industrialisierung folgte eine Ära, in denen die Militärstandorte Engstingen und Münsingen den Schienenverkehr dominierten. Mit dem Abzug der Bundeswehr stand auch die Bahn auf der Alb vor dem Aus. Der Verkehr auf der letzten Zahnradstrecke der Deutschen Bundes-Bahn zwischen Honau und Kleinengstingen war 1969 stillgelegt worden.

Die verbliebene Strecke von Engstingen über Münsingen nach Schelklingen zu retten und wiederzubeleben, war das erklärte Ziel der Eisenbahnbegeisterten, die vor 15 Jahren den Verein Schwäbische Alb-Bahn gründeten. Die 2008 daraus hervorgegangene Betriebsgesellschaft, die SAB GmbH, schreibt die Erfolgsgeschichte weiter – auf der modernen Schiene im Schüler- und Pendlerverkehr genauso wie bei nostalgischen Dampfzugfahrten. Wie viel Know-how, vor allem aber auch wie viel Herzblut im Projekt Schwäbische Alb-Bahn steckt, ließen die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter ihre zahllosen Gäste bei einem rauschenden Fest am Sonntag miterleben und spüren. Neben Sonderfahrten mit und ohne Dampf, Musik und Mittagessen gab’s Einblicke in die Technik von anno dazumal.

Die beiden einzigen noch betriebsfähigen Loks der königlich-württembergischen Staatseisenbahn auf Normalspur trafen in Münsingen zum ersten Mal aufeinander. Paula, wie die Mitglieder des Vereins Zahnradbahn Honau-Lichtenstein ihre Lok 97 501 liebevoll nennen, hatte ihren großen Auftritt. Die Original-Zahnradlok kehrte auf ihre Strecke zurück, am Bahnhof in Münsingen wartete nicht nur die württembergische Lok T3, die »kleine Schwarze«, sondern auch eine Menschenmenge, die der Grande Dame einen standesgemäßen Empfang bereitete. Rund 2000 Passagiere zählten die Mitarbeiter der Alb-Bahn allein in den Dampfzügen – und auch die Schienenbusse im Regelverkehr waren ausgelastet.

Wer’s verpasst hat, hat am Tag der deutschen Einheit, 3. Oktober, eine zweite Chance: Dann wird am Bahnhof erneut mit Festprogramm und Sonderfahrten gefeiert. Zeitgleich ist in Münsingen Biosphärenmarkt, in Engstingen können Zug-Passagiere einen Abstecher zum Roller- und Kleinwagentreffen im Automuseum machen.