AUINGEN. Die Aufregung von Ortsvorsteherin Margit Holzke vor ihrem ersten offiziellen Fassanstich war völlig unbegründet: Souverän eröffnete sie mit vier Schlägen den diesjährigen Auinger Dorfhock. Perfekt rahmten die ansprechend geschmückten Holzlauben der Stadt Münsingen den Karl-Wörner-Platz bei der Turnhalle ein und boten damit Samstag und Sonntag den idealen Rahmen, um gemütlich an den herbstlich dekorierten Tischen zu sitzen, sich bestens zu unterhalten und kulinarische Leckereien zu genießen.
»Der Dorfhock ist ein Fest unserer Gemeinschaft und spiegelt das wider, was unseren Flecken ausmacht - Ortsvorsteherin Margit Holzke«
Schützen-, Sport-, Backhaus-, Obst- und Gartenbauverein sorgten ebenso für das Wohl der zahlreichen Besucher wie Motorrad- und Jugendclub sowie der Förderverein der Hardtschule. »Hier ziehen alle an einem Strang, das macht diesen Hock zu einer besonderen Veranstaltung. Er ist ein Fest unserer Gemeinschaft und spiegelt all das wider, was unseren Flecken ausmacht«, freute sich Holzke. Noch nie habe man sich über ein so schönes Spätsommerwetter freuen können. Es ermöglichte den Besuchern, bis weit in die Nacht unter freiem Himmel zu sitzen und zu feiern. Wer dem Sonnenschein oder den kühleren Abendtemperaturen ausweichen wollte, konnte sich gemütlich ins Zelt zurückziehen. »Fast wären wir ganz ohne Zelt dagestanden, nachdem der Sturm das Zelt des Sportvereins bei der Sportwoche zerstört hat«, erzählte Margit Holzke. Manfred Franzke vom Gasthaus Ochsen schaffte Abhilfe und stellte sein eigenes kostenlos zur Verfügung. Die Speisekarte war reich bestückt mit Köstlichkeiten wie Schlachtplatte, unterschiedlich belegten Laugenzungen, Roten Würsten, Schnitzel, Pommes, Waffeln und Eis sowie Kaffee und Kuchen. Selbstgebasteltes gab es am Stand des evangelischen Kindergartens zu kaufen.
Eine sehenswerte Modellausstellung der ehemaligen Herzog-Albrecht-Kaserne
Einen Abstecher wert war die Modellausstellung von Bernd Berger im evangelischen Gemeindehaus, der die ehemalige Herzog-Albrecht-Kaserne im Maßstab 1:87 originalgetreu nachgebaut und zum ersten Mal komplett sich selbst und auch der Öffentlichkeit vorführte. »Als die Kaserne aufgelöst wurde, machte ich noch Fotos und schaute mir alles genau an«, erzählte er den begeisterten Besuchern. Zunächst galt sein Ziel dem Nachbau der Instandsetzungshalle samt Inneneinrichtung. Als diese fertig war, folgten weitere Gebäude. Im Laufe von 15 Jahren entstand auf diese Weise ein Gebäude nach dem anderen: Fahrzeughallen, Instandsetzungshallen, Bekleidungskammer, Heizungs- und Wirtschaftsgebäude, Unteroffiziersheim, fünf Unterkunftshäuser, Stabsgebäude und Mannschaftsheim.
»Alles selbst gemacht, Bausätze gibt es dafür keine.« Dazwischen sieht man Fahrzeuge und Truppen beim Appell. Jedes einzelne Gebäude ist auf eine separate Platte gebaut, alle zusammen lagert Bernd Berger in seinem heimischen Keller in Auingen. Dass nun beim kompletten Aufbau alle Teile perfekt zusammengepasst haben, freute ihn sehr. »Eigentlich sollte man diese Kaserne so irgendwo in einer festen Ausstellung zeigen«, waren sich die Besucher einig. So manche von ihnen hatten in der Kaserne gedient oder gearbeitet, sie nun so originalgetreu zu sehen, erstaunte sie sehr und stimmte nostalgisch. »Wirklich eine enorme Leistung vom Erbauer«, lautete ihr Fazit.