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»4 Chöre - 1 Konzert«: Überzeugende Chorarbeit in Hohenstein

Schwäbische Volksweise traf auf Rock’n Roll und Oper beim großen Abend aller Hohensteiner Chorgemeinschaften.

Der Gesangverein Eglingen mit Klavierbegleitung Sonja Müller (links) und daneben Dirigentin Daniele Mayer.
Der Gesangverein Eglingen mit Klavierbegleitung Sonja Müller (links) und daneben Dirigentin Daniele Mayer. Foto: Gabriele Bimek
Der Gesangverein Eglingen mit Klavierbegleitung Sonja Müller (links) und daneben Dirigentin Daniele Mayer.
Foto: Gabriele Bimek

HOHENSTEIN-EGLINGEN. Großer Abend aller Hohensteiner Chorgemeinschaften: Ihre Premiere »4 Chöre – 1 Konzert« entsprach dem heftigen Beifall nach ganz den Erwartungen der Zuhörer »Die Idee hat sich irgendwie entwickelt bei der Verabschiedung und Einsetzung der Bürgermeister«, ist die Erklärung von Jürgen Mayer, dem Vorsitzenden des Gesangvereins Eglingen. Zusammen mit den Vorständen der anderen Liederkränze, Diana Maulbetsch und Hans Holzhauer, hat er dieses neue Konzept ausgearbeitet, abgestimmt und organisiert.

Zur Freude der Jugendfeuerwehr, der die Spenden der Besucher des Konzerts zugutekommen. »Das wurde ein buntes Programm je nach Repertoire mit einem Riesenspannbogen. Wir sind ungemein erleichtert, dass alles gut geklappt hat.« Jeder Chor habe sein Bestes gegeben. Das habe man gehört und am Applaus wahrgenommen. Gleich zu Beginn beeindruckte der Gemeinsame Chor unter anderem mit dem »Hohenstein Lied«, das das Albdorf charakterisiert und bestätigte mit »Du passt so gut zu mir« der Comedian Harmonists. Mit deren »Kleiner, grüner Kaktus« als Zugabe am Ende des Konzerts setzten sie das i-Tüpfelchen nach Beethovens »Freude schöner Götterfunke«.

Großer Beifall für alle Chöre

Auch in ihren einzelnen Chören überzeugten die gut 60 Sängerinnen und Sänger. Seien es die des Gesangvereins Eglingen unter der musikalischen Leitung von Daniela Mayer, die sich erst mit einem schwäbischen Reigen präsentierten. Zum einen mit den Anregungen im »Spätzleslied«, wer »Spätzle machen kann, findet den richtigen Mann« oder der Volksweise »Frog mi ed«. »Wir singen in einem anschaulichen Dialekt, also gut zuhören, wie es bei uns auf der Alb zugeht«, stimmt Chormitglied Susann Gestrich auf »Onser Dörfle« nach Text und Musik von Hermann Weidle ein. Noch eins drauf setzten sie mit dem »Fliegermarsch« aus der Operette »Der fliegende Rittmeister« und aus der Oper »Nabucco« von Giuseppe Verdi mit dem »Chor der Gefangenen«.

»Verdi hat die Sehnsucht der Gefangenen in ergreifende Noten umgesetzt«, vermittelt Gestrich dem Publikum, das ihre Umsetzung mit sehr großem Beifall anerkannte. Ein wichtiger Part fiel Sonja Müller zu, die mit ihrer Klavierbegleitung das Sahnehäubchen draufsetzte. Keine Sahne, dafür »Ein ehrenwertes Haus« und »Ich glaube« brachte der Sängerbund Bernloch/Meidelstetten mit Dirigentin Christina Staneker von Udo Jürgens musikalisch auf die Bühne. »Viele Jahrzehnte hat er mit seinen Liedern begleitet, mal modern, mal gesellschaftskritisch«, erzählt Maulbetsch den Besuchern. Wie auch der seit den 1960ern populäre Vertreter der Liedermacherszene Reinhard Mey, von dem sie »Gute Nacht Freunde« zum Besten gaben.

Immer wieder Udo Jürgens

Passend zur Herbstzeit ließen »hatmanntöne« in »The Autumn Reel« Blätter im Sturm tanzen und »wir wissen, wie es da tanzen kann«, bestätigt Hans Holzhauer in seiner Moderation. In »Wie kann es sein« der deutschen A-Cappella Band »Wise Guys - Schlaumeier« und »Help Me Rhonda« nach Text und Musik von Brian Wilson und Mike Love drehte sich alles Liebeskummer und Liebesleid. Ihre musikalische Leiterin Bärbel Haarmann-Thiemann begleitete am Klavier und dirigierte im Anschluss beide Männerchöre zusammen - »hatmanntöne« und die Sängerrunde Hohenstein »Wer da wohl wen unterstützt«, erheiterte Holzhauer mit seiner Bemerkung das Publikum. Auch sie überzeugten mit dem Udo Jürgens Song »Mit 66 Jahren«, machten Waldhörner hörbar in »Waldlust« nach der Musik von Friedrich Silcher. Das mehr in Richtung geistliches Lied gehende »Lobt den Herrn der Welt« nach Herny Purcell’s »Trumpet Voluntary« mahnte zu Frieden, zum Beenden von Streit.

»Das war ein Erlebnis, in der Masse zu singen. Und das Ergebnis ist sehr erfreulich«, gab Holzhauer zu verstehen. Das bestätigte auch Sänger Gerhard Schmid. »Das ist außergewöhnlich, in so einer großen Gruppe zu singen. Die unterschiedlichsten Musikstile treffen hier aufeinander. Das macht Spaß. Und gibt das Gefühl der Zusammengehörigkeit.« »Sehr beeindruckt« zeigte sich auch Bürgermeister Simon Baier, dass es in Hohenstein vier Chöre gibt und sie zusammen singen. »Und dann noch das Hohensteinlied, richtig toll.« Und die Dirigentinnen? Ihnen hat dieses Vorhaben großen Spaß bereitet und sie waren sehr angetan von dieser besonderen Erfahrung des Konzerts aller vier Chöre. (GEA)