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Aktuell Übung

24 Stunden Einsatz bei der Trochtelfinger Jugendfeuerwehr

Die Trochtelfinger Jugendfeuerwehr absolviert einen 24-Stunden-Dienst wie die Profis

Einer der Schwerpunkte beim Berufsfeuerwehrtag war die technische Hilfeleistung, hier zum Beispiel nach einem Verkehrsunfall.  F
Einer der Schwerpunkte beim Berufsfeuerwehrtag war die technische Hilfeleistung, hier zum Beispiel nach einem Verkehrsunfall. FOTO: LEIPPERT
Einer der Schwerpunkte beim Berufsfeuerwehrtag war die technische Hilfeleistung, hier zum Beispiel nach einem Verkehrsunfall. FOTO: LEIPPERT

TROCHTELFINGEN. Dieser Dienstbeginn hob sich schon etwas ab vom Antritt wirklicher Profis: Die Gruppe durfte nämlich nach der Begrüßung morgens um 8 Uhr zuerst einmal gemeinsam frühstücken. Nach der Einteilung in Wasser- oder Schlauchtrupps ging es dann aber Schlag auf Schlag, war der Tagesablauf prall gefüllt mit Übungen, Einsätzen, Theorieeinheiten sowie Vor- oder Nachbereitungsmaßnahmen. Zum dritten Mal gab es am Wochenende für die Jugendabteilung der Feuerwehr Trochtelfingen einen Berufsfeuerwehrtag (BFT), 27 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und siebzehn Jahren aus den fünf Teilorten waren dabei.

Und kaum war das erste Frühstücksbrot verspeist, musste der Nachwuchs eine Koordinatenfahrt quer durchs Städtle absolvieren und das Funken üben. Nur zwanzig Minuten später galt es, einen Kleinbrand in Wilsingen zu löschen, zehn Minuten danach stand ein brennender Mülleimer in Hausen auf dem Plan. Eine technische Hilfeleistung, das Bergen einer Person aus einem Unfallauto, die Bedienung eines normalen und eines »High Press«-(Hochdruck)Feuerlöschers sowie die Suche nach einem Menschen in einem Waldstück standen ebenso auf dem Dienstplan.

Zusätzlich mussten ein Tier aus einem Kanal befreit und eine verschüttete Person gerettet werden. Und natürlich duften die Kids mehrere größere Brände löschen. Außerdem bekamen die Jungfeuerwehrler einen Einblick in Fahrzeug- und Gerätepflege oder das Aufräumen der beim Einsatz benutzten Gerätschaften. Auch eine Person aus einem Kanalschacht in Mägerkingen musste befreit werden. »Da war einer hineingefallen und wir mussten ihn mit einer Bockleiter und einem Seilzug wieder herausholen«, erzählten die 11-jährige Amelie und ihre Kameradin Lilly, 12 Jahre alt. Die beiden sind schon ein Weilchen bei der Jugendwehr dabei und ganz klar: »Wir wollen auch mal zu den Aktiven.«

30 Helfer im Einsatz

Dass dieses Mal nahezu alle der derzeit 35 Jugendfeuerwehrler mitmachten, freute Barbara Eisele und die acht Betreuer ungemein. »Wir mussten halt die Übernachtung ein wenig anders organisieren«, berichtete die Jugendwartin lachend, weil sich der Dienst schließlich über die ganze Nacht bis Sonntagmorgen erstreckte und fünf Mädels dabei waren, die dann aus Platzgründen einfach im Stuhllager nächtigen durften. »Etwa dreißig Helfer aus der aktiven Wehr und von den Eltern unterstützen uns«, erklärte Eisele. So müssten Maschinisten die Feuerwehrfahrzeuge fahren, dem Nachwuchs bei der Handhabung der Gerätschaften und Pumpen helfen, den Funk bedienen und natürlich für die Verköstigung sorgen oder bei der Übernachtung zur Stelle sein.

Auch sorgten die Aktiven dafür, dass die Jugendlichen Fachbegriffe und so manchen Kniff beim Bedienen der Gerätschaften lernten. Gemeinsam mit Stellvertreter Armin Ruoff hatte die Jugendwartin einen Dienstplan mit allgemeiner Zeit- und Aufgabenabwicklung sowie einen Einsatzplan erstellt, damit der Tag strukturiert ablaufen konnte. Die vorgesehenen Übungssegmente seien den Kids daher im Voraus schon bekannt, lediglich die Einsatzalarmierungen würden sie überraschen, fügte Ruoff hinzu. Denn genau so einen Tagesablauf gebe es auch bei der Berufsfeuerwehr. »Die haben auch ihren Plan und ihre Aufgaben wie Funkwerkstatt oder Schlauchpflege und dazwischen kommen halt die Einsätze«, meinte Eisele.

Der letzte BFT sei 2019 gewesen und sollte eigentlich alle zwei bis drei Jahre wiederholt werden, weil ja immer wieder Jüngere hinzukommen und sich die Technik verändere. Wegen Corona seien es dieses Mal vier Jahre Abstand geworden. Seit 1991 gibt es die Trochtelfinger Jugendwehr, alle zwei Wochen wird gemeinsam geübt. »Das soll unsere Zukunftsschmiede sein, denn so muss der Nachwuchs hier schon zusammenarbeiten und kennt sich später bei großen Einsätzen schon, für die in der Regel alle Abteilungen alarmiert werden«, betonte Eisele. Schließlich stamme auch ein Großteil der derzeitigen Aktiven aus der Jugendgruppe.

Am Ende gab es von ihr lobende Worte für den Nachwuchs. »Die Kinder und Jugendlichen haben alle Einsätze und Übungsteile sehr gut und mit viel Ernst abgearbeitet.« (lpt)