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Wie es mit der Post in Eningen weitergeht

Die Postfiliale in der Burgstraße schließt zum Jahresende. Zwar soll an anderer Stelle eine neue Filiale eröffnet werden - doch der neue Standort kommt nicht bei allen gut an.

Die zentral gelegene Postfiliale an der Eninger Burgstraße schließt zum Jahresende.
Die zentral gelegene Postfiliale an der Eninger Burgstraße schließt zum Jahresende. Foto: Weber
Die zentral gelegene Postfiliale an der Eninger Burgstraße schließt zum Jahresende.
Foto: Weber

ENINGEN. Am 28. Dezember wird die Postfiliale in der Eninger Burgstraße zum letzten Mal geöffnet haben. Petra Cottin, Inhaberin des »Jahreszeiten-Shops«, der zugleich Partnerfiliale der Deutschen Post ist, geht in den Ruhestand und gibt das Geschäft deshalb auf. Eine Nachfolgelösung an anderer Stelle ist jedoch bereits gefunden: Vom 8. Januar an können die Eninger ihre Päckchen bei Stumpp Holz + Baustoffe an der Reutlinger Straße 28 abholen.

Damit wird die Filiale künftig allerdings nicht mehr so zentral wie bisher, sondern deutlich außerhalb des Ortskerns liegen. Laut Marc Mombauer, Pressesprecher der DHL Group, gab es zentrumsnah im Ort keine geeignete Alternative. »Zuerst muss ein Kooperationspartner mit eigenem Kerngeschäft gefunden werden, dann wird der Standort aus betrieblichem Blickwinkel geprüft.« Auch eine Postbank-Filiale, wie sie derzeit noch mit integriert ist, wird es künftig in Eningen nicht mehr geben. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, in den kommenden zwei Jahren bis zu 250 der derzeit 550 Zweigstellen schließen zu wollen.

»Ältere Leute haben das Nachsehen - Post-Kundin Julia Brauch«

Dass die neue Filiale künftig nicht mehr im Ortskern liegen wird, bedauert die jetzige Postbetreiberin Cottin vor allem mit Blick auf die ältere Kundschaft. »Aber wir können dankbar sein, dass sich überhaupt jemand gefunden hat, der es weitermacht.« 18 Jahre lang hat sie in dem kleinen Postlädle unweit des Rathauses gearbeitet, vor 16 Jahren hat sie das Geschäft übernommen. Unterstützung erhielt sie von Tochter Daniela, die ebenfalls in der Filiale mitarbeitet.

Bei einigen Eningern kommt der anstehende Standortwechsel nicht gut an. »A Post gehört ins Städle«, findet ein alteingesessener Eninger Kunde. Ebenso sieht das auch Julia Brauch, die an diesem Tag ebenfalls vor Ort ist. Zwar sei es erfreulich, dass es dank Stumpp überhaupt weiterhin eine Postfiliale am Ort geben wird, dennoch ist sie der Meinung, dass die eigentlich zwingend in der Ortsmitte sein sollte. »Ältere Leute ohne Auto haben jetzt wieder das Nachsehen«, so Brauch. Auch mit Blick auf den Umweltschutz ist ihr der neue Standort ein Dorn im Auge. Sie vermutet, dass so künftig noch mehr Menschen ins Auto steigen werden, um ihre Päckchen abzuholen.

»Die neue Filiale ist ein adäquater Ersatz für die Ortsmitte - Bürgermeister Eric Sindek«

Ein Argument, das Bürgermeister Eric Sindek so nicht gelten lassen will. Die meisten Eninger würden auch jetzt schon ihre Päckchen vorrangig mit dem Auto abholen, sagt er. Das dadurch zeitweise entstehende Parkchaos in der Burgstraße könne er von seinem Arbeitsplatz im Rathaus aus nur allzu oft beobachten. Positiv wertet er deshalb, dass sich die Verkehrssituation in der Ortsmitte künftig womöglich etwas entspannen und sicherer gestalten wird.

Und der Schultes findet durchaus, dass der künftige Poststandort bei Stumpp »ein adäquater Ersatz für die Ortsmitte ist«, zumal dort die Parkplatzsituation deutlich besser sei und die Bürgern nun auch von den längeren Öffnungszeiten profitieren könnten. Und auch wenn es schmerze, dass die Postangelegenheiten nicht mehr so zentral erledigt werden könnten, für Eninger, die auf der Wenge oder im Augenried wohnen, sei die Post künftig sogar noch schneller zu erreichen, als bisher. Vor allem aber, und das betont auch er, sei er froh, dass die Post überhaupt mit einem Standort in Eningen vertreten bleibe. (GEA)