TÜBINGEN. Zu Prozessauftakt vor zwei Wochen hatte der Angeklagte Gelegenheit, seine Sicht der Dinge darzulegen. In aller Ausführlichkeit schilderte er eine Liebesbeziehung, die zwischen ihm und seiner Schülerin, die zum Tatzeitpunkt zwischen 17 und 19 Jahren alt war, bestanden haben soll. Die Anklageschrift spricht dagegen von sexueller Nötigung, sexuellen Übergriffen und Vergewaltigung in 69 Fällen.
Die aktuelle Ehefrau des Angeklagten, die die Scheidung bereits eingereicht hat, berichtete nun von ihrer Sicht der Dinge. Lange Zeit habe sie nichts von einer ungewöhnlichen Beziehung zwischen ihrem Mann und seiner Schülerin mitbekommen.
Auffällig sei aber gewesen, dass ihr Mann immer alleine mit dem Mädchen zu Boxveranstaltungen gefahren sei, sie selbst nie mitgedurft habe. Irgendwann sei sie skeptisch geworden, zumal ihr Mann ein »notorischer Fremdgänger« sei, der sie bereist in der Hochzeitsnacht betrogen habe. Ihr Mann sei ihr gegenüber verbal oft ausfallend geworden und habe sie angeschrien. Erst kurz vor seiner Verhaftung habe er plötzlich wieder ihren Rückhalt gesucht, versprochen, dass alles besser werde. Ob die Beziehung zu seiner Schülerin eine einvernehmliche gewesen sei, könne sie nicht beurteilen.
Die Mutter des Mädchens erklärte, ihre Tochter habe sich in den vergangenen drei Jahren sehr verändert. Sie habe nicht mehr ins Training gehen wollen. Körperlichen Kontakt habe die sonst verschmuste Tochter abgeblockt, sei stattdessen immer sauer und aggressiv gewesen. Irgendwann habe sie ihr dann davon berichtet, dass ihr Trainer sie angefasst habe. (GEA)
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