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Aktuell Sanierung

Unterhausener Johanneskirche ist jetzt frisch rausgeputzt

Nach rund sieben Monaten fehlt das Gerüst um den Turm der Unterhausener Johanneskirche. Die Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen und alle Beteiligten zufrieden. Das ist in diesen Tagen auch etwas Besonderes.

Ziemlich zufrieden mit den Sanierungsarbeiten der Johanneskirche: Ulla Haas vom Architektenbüro Riehle und Koeth, Pfarrerin Kath
Ziemlich zufrieden mit den Sanierungsarbeiten der Johanneskirche: Ulla Haas vom Architektenbüro Riehle und Koeth, Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck, der CVJM-Vorsitzende Karl-Heinz Hipp und Architekt Albert Hörz. Foto: Dieter Reisner
Ziemlich zufrieden mit den Sanierungsarbeiten der Johanneskirche: Ulla Haas vom Architektenbüro Riehle und Koeth, Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck, der CVJM-Vorsitzende Karl-Heinz Hipp und Architekt Albert Hörz.
Foto: Dieter Reisner

LICHTENSTEIN-UNTERHAUSEN. Das fällt gleich auf: Nach rund sieben Monaten fehlt das Gerüst um den Turm der Unterhausener Johanneskirche. Die Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen und alle Beteiligten zufrieden. Das ist in diesen Tagen auch etwas Besonderes. Ebenso wie die Tatsache, dass die Arbeiten unter den veranschlagten Kosten bleiben. Für alle erfreulich. Architekt Albert Hörz, erfahrener Kirchensanierer mit Baustellen im ganzen Land, erlebt an der Johanneskirche sogar Außergewöhnliches.

Es stand einiges auf dem Plan, als es im April losging mit dem Gerüstbau: Dachziegel ersetzen, Fensterrahmen streichen, Schallladen ersetzen, dem Hahn auf dem Dach wieder zu neuem Glanz sowie neuen Flügeln und Schwanzfedern verhelfen und vor allem den Putz erneuern. Der war nach mehr als 40 Jahren seit der letzten Renovierung in die Jahre gekommen. Manche Stellen waren ziemlich kahl. Dabei hatte auch der Denkmalschutz ein Wörtchen mitzureden, bis die Stuckateure loslegen konnten.

Nicht alltäglich: Weil die Johanneskirche nicht direkt angefahren werden kann, hob ein Kran die Gerüstteile über die Mauer auf d
Nicht alltäglich: Weil die Johanneskirche nicht direkt angefahren werden kann, hob ein Kran die Gerüstteile über die Mauer auf die Lkw. Foto: Dieter Reisner
Nicht alltäglich: Weil die Johanneskirche nicht direkt angefahren werden kann, hob ein Kran die Gerüstteile über die Mauer auf die Lkw.
Foto: Dieter Reisner

»Es ging rom ond nom«

Schließlich musste die korrekte Farbe gefunden werden, »Es ging rom ond nom«, sagte Architekt Albert Hörz. Deshalb dauerte es erst mal rund zwei Monate, bis die Handwerker ihren Putz aufbringen und später den Turm streichen konnten. Was wiederum eine besondere Aufgabe war: Zwar musste der zentimeterdicke Fassadenschutz nicht überall erneuert werden, aber an den betroffenen Stellen wurde dick aufgetragen. Und das dauert.

Denn »die Putzstandzeiten sind lang«, erläutert der Architekt. Pro Millimeter braucht es einen Tag zum Abtrocknen. Zwei große Schichten wurden gebraucht sowie eine Oberschicht, macht zusammen rund 30 Millimeter, an manchen Stellen auch 35. Ergo ergibt sich eine Trockenzeit von über einem Monat. Das sind Zahlen und Fakten, die die Bürger aus dem Ort nicht kannten und sich oft fragten, warum ein Bau so lange braucht.

»Wir haben mehr Schäden gefunden als gedacht«

Dabei waren die Putzarbeiten zwar der größte Posten, aber beileibe nicht der einzige. Auch auf dem Dach gab es etwas zu tun. »Wir haben mehr Schäden gefunden als gedacht«, erläutert der Architekt. Die Dachziegel auf der Johanneskirche aber sind besondere. Deshalb mussten die glasierten Ziegel nachgebacken werden. »Das hat die Firma übernommen, die sie auch schon bei der letzten Renovierung vor rund 40 Jahren hergestellt hat«, so Hörz.

Damals gab es einen bedeutenden Unterschied im Erscheinungsbild im Vergleich zu heute. Denn jetzt wird auch auf der vierten Seite die Zeit angezeigt. Die evangelische Gesamtkirchengemeinde Unterhausen-Honau als Träger hat sich nämlich entschieden, eine vierte Turmuhr zu installieren. Nun tickt auch Richtung Osten die Uhr in Unterhausen und neuerdings sogar digital.

Eine neue Uhr am Turm, das hatte der Architekt in seiner Laufbahn auch noch nicht erlebt, das bleibt für ihn etwas Besonderes. Er lobt auch die Zusammenarbeit mit den Handwerkern, die sehr gut gewesen sei, sie haben alle hervorragend mitgezogen. »Es ist uns gut gelungen«, lautet das Fazit von Hörz, auch wenn das Gerüst etwa anderthalb Monate länger stand als geplant. Den Gesamtkosten tat das aber keinen Abbruch.

Sie bleiben unter dem Planansatz von 220.000 Euro. Genauer konnten der Architekt und seine Mitarbeiterin Ulla Haas die Summe noch nicht beziffern, da sie noch nicht alle Rechnungen erhalten haben. Diese Information freute die geschäftsführende Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck.

»Ich bin froh, dass alles so reibungslos funktioniert hat«

Für sie war es das erste Bauprojekt, aber sicher nicht das letzte, da die Kirchengemeinde einige Objekte besitzt. »Vor allem die energetische Frage wird uns dabei in den kommenden Jahren beschäftigen. Ich bin froh, dass es bei dieser Arbeit alles so reibungslos und harmonisch funktioniert hat.« Der positive Zuspruch aus der Bevölkerung für das Gebäude habe sie überrascht, auch von »Menschen, die nicht oder nur selten in die Kirche kommen. Man merkt: Die Johanneskirche ist den Einwohnern wichtig«.

Die Kirchengemeinde und der CVJM veranstalteten im Jahreslauf verschiedene Aktionen wie das Göggelesfest, bei dem der frisch renovierte Wetterhahn gezeigt wurde, oder ein Entenrennen auf der Echaz, um Spenden für die Renovierung zu sammeln. »Wir hatten dabei guten Zuspruch«, sagt Dolmetsch-Heyduck. Einen guten Zeitmesser haben nun die Unterhausener. Denn die neue Kirchenuhr zeigt auch die exakteste Zeit an. Wer im Ort nun wissen will, wie spät es ist, der braucht nur auf den Turm zu schauen: Die Uhr läuft über Funk nach der Atomuhr in Braunschweig, die für alle die exakte Zeit vorgibt. (GEA)

Richtung Osten kann nun auch die Zeit abgelesen werden: das Ziffernblatt rechts ist neu.
Richtung Osten kann jetzt auch die Zeit abgelesen werden: Das Ziffernblatt rechts ist neu. Foto: Dieter Reisner
Richtung Osten kann jetzt auch die Zeit abgelesen werden: Das Ziffernblatt rechts ist neu.
Foto: Dieter Reisner