Logo
Aktuell Museen

Spannendes Jahresprogramm der Pfullinger Museen vorgestellt

Viele herausragende Erlebnisse kommen auf die Freunde von Kunst und Kultur in der Saison 2024 zu. Das wurde deutlich, als in der Mensa der Wilhelm-Hauff-Realschule das Programm der Pfullinger Museen vorgestellt wurde.

Dr. Michael Kienzle referierte über die neusten Forschungsergebnisse. Im Hintergrund ist die rekonstruierte Burg Stahleck mit Ha
Dr. Michael Kienzle referierte über die neusten Forschungsergebnisse. Im Hintergrund ist die rekonstruierte Burg Stahleck mit Haupt- und Vorburg zu sehen. Foto: Gabriele Böhm
Dr. Michael Kienzle referierte über die neusten Forschungsergebnisse. Im Hintergrund ist die rekonstruierte Burg Stahleck mit Haupt- und Vorburg zu sehen.
Foto: Gabriele Böhm

PFULLINGEN. Viele spannende Erlebnisse kommen auf die Freunde von Kunst und Kultur in der Saison 2024 zu. Das wurde deutlich, als in der Mensa der Wilhelm-Hauff-Realschule das Programm der Pfullinger Museen vorgestellt wurde. Sabine Hohloch, Leiterin der Stabsstelle Kultur und Tourismus der Stadt, begrüßte rund 100 Gäste sowie den Schwäbischen Albverein und den Geschichtsverein als Mitveranstalter. Sie dankte den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Ehrenamtlichen, die die Vernissage vorbereitet hatten.

Anke Niklas, Leiterin des Trachtenmuseums, und Martin Hipp vom Albverein dankten ihrerseits der Stadt für die sehr gute Zusammenarbeit. Am Sonntag öffnete die Sonderausstellung »Unter der Haube«. Felicitas Vogel, Leiterin der Neske-Bibliothek, lud ein zu den Veranstaltungen im Rahmen des 100. Geburtstags von Brigitte Neske.

Großes Mittelalter-Event im Juni

Waltraud Pustal sprach für den Geschichtsverein, der die geforderte Summe für die Sanierung des Pavillons im Park der Villa Laiblin aufbrachte. Demnächst vorgetragen werden die 24 Geschichten eines Schreibwettbewerbs zum Pavillon, die auch als Anthologie erscheinen. Ausgestellt werden auch die Bilder Pfullinger Künstlerinnen und Künstler zum Pavillon, die bisher noch im Foyer der Schule präsentiert wurden. Am Samstag, 25. Mai, veranstaltet Pustal einen Literarischen Spaziergang durchs Naturschutzgebiet Hochwiesen.

Zusammen mit der Universität Tübingen, dem Landesdenkmalamt, der Stadt Pfullingen, der Gemeinde Lichtenstein und den Geschichtsvereinen werden vom 15. Juni bis 25. August im Schlössle die Funde der Burgen-Ausgrabungen im Echaztal gezeigt. Am 15. und 16. Juni findet im Schlösslespark ein Mittelalter-Event statt, der das Leben der Greifensteiner wissenschaftlich fundiert thematisiert. In besonderer Weise wird auf den Wissensdurst von Kindern eingegangen: Ein mittelalterlicher Schmied und seine Tochter nehmen die Kleinen mit auf eine Zeitreise zu Burg Stahleck.

Eine Burg bei Holzelfingen

Michael Kienzle von der Universität Tübingen fasste zusammen, was man bis jetzt über das Geschlecht der Greifensteiner weiß, die nachweislich von 1187 bis 1355 den oberen Talraum zwischen Pfullingen und Lichtenstein beherrschten. Immer weiter schreitet die Forschung voran und setzt dabei die Auswertung von Schriftquellen, Grabungsfunden, Sagen, Heraldik, Flurnamen, Luftbildarchäologie oder Bodenradar ein. Nicht nur der Obere und Untere Greifenstein, auch die Ruine Stahleck, die Lichtenstein-Burgen und die ehemaligen Klöster in Pfullingen und am Brudersteig stehen im Fokus.

In neuster Zeit wurde auch die um 1350 wohl komplett neu erbaute Galluskirche in Honau hinzugenommen. Neu erforscht wurde auch der Burgstein bei Holzelfingen. Funde zeigen, so Kienzle, dass hier im Mittelalter ein größerer Baukörper stand. »Vermutlich war es sogar die älteste Burg des Echaztals.« Gefunden wurden Fundamente, mittelalterliche Keramik sowie ein kompletter Satz mittelalterlicher Spielfiguren.

Digitale Rekonstruktion

Für die Burg Stahleck liegen inzwischen so viele Ergebnisse vor, dass eine digitale Rekonstruktion der ehemaligen Burg versucht wurde. Auch wurde ein Film über die Grabungen gedreht, angereichert mit Spielszenen, die auf der rekonstruierten Burg Kanzach am Federsee aufgenommen wurden. Der Film, für den sich Kienzle selbst als Ritter aufs Pferd schwang, fand großen Anklang und ist auf der Homepage sowie auf Youtube unter demselben Namen zu sehen. Wohl in der zweiten Jahreshälfte wird auch ein Film über den Brudersteig präsentiert. Für die Zukunft sind Ausstellungen, Vorträge, Tagungen und eventuell ein Themenweg geplant. (GEA)