LICHTENSTEIN-UNTERHAUSEN. »Hier und heute möchten wir ein bisschen friedlich und freundlich zusammen sein, im Kleinen zeigen, wie es gehen kann. Denn im Großen scheint es ja nicht zu klappen, wenn man die Welt so anschaut«, begrüßte die Vorsitzende des Seniorenrats Claudia Leippert die mehr als 200 Besucher.
Musikalisches Kabarett auf gut Schwäbisch
Knüller am Nachmittag war der Chor der Mönche, der als »gnadenlos weltliches Musikkabarett mit Wortwitz, Hintersinn und Tuba« gilt. Das A-cappella-Quartett zeichnet sich aus, dass »auf Teufel komm raus gesungen, gejodelt, geblasen und getrommelt« wird. Und das »frank und frei nach dem Schwabenstolz-Motto: Mir könnet älles«. Sie komponieren ihre eigenen Lieder, bestücken sie mit Humoristischem aus dem Alltag und nehmen dabei alles und jeden auf die Schippe. Vor mehr als 30 Jahren angefangen auf der Theater- und Kleinkunstbühne, haben sie ihren eigenen Stil entwickelt, bezeichnen sich als vier knitze Charakterköpfe, die manche Ungereimtheiten auflösen. Von gregorianisch-klösterlichen Gesängen in Mönchskutten zur Einstimmung wechselten die vier Schwaben über in »Spätzles-Verehrer« und »priesen die Vorzüge von Liebhabern reiferen Alters«.
Was Senioren so interessiert
Zur Gaudi der Senioren, die ihre Freude auch am musikalischen Part des Kinderchors des Sängerbunds Lichtenstein unter der Leitung von Ute und Thorsten Eißler hatten. »Uns interessiert es, was es alles gibt. Man muss einfach unter Leute. Schön, wenn es sowas gibt«, sind sich Besucherinnen Lisa Mutschler und Gerlinde Vöhringer einig. Vor allem die Infostände haben sie genutzt, denn da konnte man sich informieren und Fragen stellen. Unter anderem am Stand der örtlichen Polizei, an dem Jochen Hagenlocher und Gerd Hartmann Rede und Antwort standen zu Betrug am Telefon und an der Haustüre.
Bereicherung als Leselern-Pate
»Den Stand der Leselern-Paten möchte ich Ihnen besonders an Herz legen«, empfahl Leippert. Viele Kinder könnten nicht mehr richtig lesen, sei es auf Grund von Sprachschwierigkeiten oder weil sie digitale Medien mit Filmen und Bildern mehr nutzen als Bücher. »Es war eine große Nachfrage. Die Leute zeigten viel Interesse, waren aber unsicher«, versichert Stephan Kurz, der erste Vorsitzende von Mentor - dem Bund der Leselern-Paten Reutlingen. »Der Aufwand ist gering. Ein Leselern-Pate kommt einmal wöchentlich für eine Stunde mit seinem Schulkind in dessen Schule zusammen und übt spielerisch, mit Geduld und Humor Lesen und Leseverständnis.« Es sei eine entspannte Situation und das Kind bekomme volle Aufmerksamkeit.
Unterhausen früher und heute
Andrang herrschte auch an den Schautafeln zur Geschichte Unterhausens mit Bildmaterial im Vergleich früher und heute. »Vieles habe ich selbst fotografiert, etwa das alte Rathaus und den ehemaligen Bahnhof, die beide abgerissen wurden«, gibt der stellvertretende Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins, Günther Frick, Auskunft. Mit ihm werden Erinnerungen ausgetauscht, Scherze gemacht zu manchen Fotos Erlebnisse von früher zum Besten gegeben. Vertreten war auch die Gemeindebücherei, Orthopädie- und Optikfachgeschäfte und der Pflegestützpunkt des Landkreises. Spannend wurde es, als die Gewinner des Quizspiel »Rund um Lichtenstein« bekanntgegeben wurden. »Worte auf den Weg« gab Pfarrerin Katharina Dolmetsch-Heyduck und gemeinsames Singen mit Begleitung von Peter Blötscher war ein willkommener Abschluss. (GEA)