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Schule in der Kirche

PFULLINGEN. Wenn die Schüler der Klasse 5e der Wilhelm-Hauff-Realschule morgens zur Schule gehen, dann betreten sie das Gebäude der evangelisch-methodistischen Kirche in der Wolfgangstraße. Seit Schuljahresbeginn ist die Klasse in der Kirche untergebracht.

»Wir hatten keinen Raum mehr«, erklärt Konrektor Hans Batsching und Rektor Jürgen Albrecht fügt hinzu: »Wir als Wilhelm-Hauff-Realschule sind an der Grenze unserer Raumkapazität.« Bereits sechs weitere Klassen sind ausgelagert: Vier provisorische Klassenzimmer gibt es im Schloss, zwei im sogenannten Raum-Container.

Im Frühjahr dieses Jahres sei absehbar gewesen, dass ein dritter Auslagerungsort gefunden werden musste, so Albrecht. Denn entgegen der vorhergesagten Schülerzahlentwicklung steigt in der Pfullinger Realschule die Zahl der Schüler weiterhin. 1 050 Schüler werden in diesem Schuljahr hier unterrichtet. Die Schule läuft sechszügig, bisweilen muss sogar eine siebte Klasse gebildet werden für die Schüler, die nach der sechsten Klasse von Gymnasium und Hauptschule kommen. Etliche Schüler, die nicht aus Pfullingen und dem Pfullingen zugeordneten Einzugsgebiet kommen, werden abgewiesen. Verschärfend - wenn auch pädagogisch äußerst sinnvoll - kommt hinzu, dass der Klassenteiler in den nächsten Jahren auf 28 Schüler pro Klasse sinkt.

Nicht weiter wachsen

So sehr der große Zulauf für die Qualität der Schule spricht, so versucht sich doch die Schulleitung gegen eine noch größere Schule zu wehren. »Wir haben die Hoffnung, nicht größer als 6-zügig zu werden«, so Albrecht.

Im Herbst wird der Pfullinger Gemeinderat über ein neues Schulgebäude entscheiden müssen. Denn nicht nur, dass jetzt sieben Klassen ausgelagert sind, auch anderweitig benötigte Fachräume sind zu Klassenzimmern umfunktioniert und seit Schuljahresbeginn wird eine Ganztagsbetreuung angeboten, die zusätzliche und speziell für die Betreuungsangebote eingerichtete Räume benötigt. Auch die Nutzung des Gruppenraums in der Kirche kann nur ein Provisorium sein, so dankbar die Schule Pastor Christoph Klaiber und seiner Gemeinde auch ist für das schnelle Entgegenkommen. Denn nachmittags wird der Raum für kirchliche Gruppen genutzt.

Nachmittagsunterricht muss die Klasse 5e also in einem anderen Schulraum abhalten. Auch ist der hohe Raum im Kirchengebäude zwar mit Tafel und Overhead-Projektor ausgestattet, doch ansonsten »nicht so heimelig«, wie es sich der Schulleiter für ein Fünftklässler-Klassenzimmer wünscht. Trotzdem fühlt sich die Klasse bisher wohl hier, bestätigten die Kinder Rektor Albrecht, als er sie gestern besuchte. (GEA)