LICHTENSTEIN. Das Schotterwerk Leibfritz will seinen Betrieb erweitern, nicht in der Fläche, sondern um ein neues Produkt. Deshalb landete jetzt ein »Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung zur zeitweiligen Zwischenlagerung und Behandlung von nicht gefährlichen Abfällen sowie der Herstellung von Recyclingbaustoffen« auf dem Tisch des Technischen Ausschusses des Lichtensteiner Gemeinderats. Der sollte eine Stellungnahme der Gemeinde dazu abgeben.
Was einige Fragen aufwarf. Unter anderem wollte Arnold Sendler (OGL) wissen, wer denn die Anlieferung und die Einhaltung der Produktionszeiten überwacht. Loris Wanski von der Bauverwaltung hatte zuvor erläutert, was das Unternehmen vorhat. Demnach sollen im Schotterwerk Bau- und Abbruchabfälle zwischengelagert, behandelt und daraus Recyclingbaustoffe gemacht werden. Beantragt wird eine maximale Lagerkapazität von 10.000 Tonnen. Davon sollen pro Tag wiederum maximal 1.000 Tonnen verarbeitet werden.
Die Zerkleinerung des Abbruchmaterials (Beton, Ziegel oder Fliesen) erfolgt an maximal zehn Tagen im Jahr zu den üblichen Betriebszeiten, während dieser wird auch das Material angeliefert. Das geschehe ohne Zunahme des Lastwagenverkehrs in Lichtenstein. Im Regelfall sollen die Lastwagen, die bisher leer anfahren, um Schotter abzuholen, das Abbruchmaterial mitbringen. Ein Grund, weshalb die CDU-Fraktion zustimme, erklärte Marco Gass. Das gehe in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. »Das wird zusätzlichen Verkehr geben«, ist sich dagegen Rolf Goller (SPD) sicher. Er plädierte dafür den Pachtvertrag an die neuen Gegebenheiten anzupassen, insbesondere die Höhe der Pacht an den neuen Betriebszweig.
Wilfried Schneider (FWV) vermutete, dass sich die Höhe der Pacht schon bisher am Umsatz orientiert. Er wusste es aber genau so wenig sicher, wie Bürgermeister Peter Nußbaum. Der aber einen Vertagungsantrag von Goller ablehnte, mit dem Hinweis, dass eine immissionsrechtliche Stellungnahme eingefordert sei und es nicht um die Pachthöhe gehe. Gleichwohl soll dem Hinweis von Goller Rechnung getragen werden. So stimmte der Ausschuss dem Vorhaben zu, vorausgesetzt das Landratsamt erteilt eine Genehmigung. Außerdem soll der Betreiber darauf hinwirken, dass es nicht zu zusätzlichem Lkw-Verkehr in Lichtenstein kommt. Und in einem letzten Schritt soll der Pachtvertrag den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Bis auf Arnold Sendler, der seine Bedenken wohl nicht ausgeräumt sah, stimmten die TA-Mitglieder dem zu. (us)