PFULLINGEN. Der Frühling startet gerade mit viel Regen durch, da denken sie schon wieder an den trüben November. Um ihn bunt aufzuhübschen. Den tristen Monat mit Witz und guter Laune ein bisschen fröhlicher machen. Das haben Miedel Stuhlinger, Eberhard Hermann und Ulli Betz schon sehr oft geschafft – bis Corona.
Kultur im Klosterkeller oder kurz und knackig KiK heißt das Zauberwort, das vor allem in Pfullingen Menschen mit Sinn für fröhliche Gauklerei, Ironie und Satire, für lebensfrohe Musik und hintersinnige Gedanken elektrisiert. Im schnuckeligen Keller unter der Klosterkirche bat das Kultur im Klosterkeller-Team so regelmäßig wie Weihnachten im Kalender auftaucht Einwohner wie Auswärtige zur großen Show im kleinen Keller. Vor fünf Jahren stieg dieses Kleinkunstfest für jedermann zum bislang letzten Mal. Das soll sich jetzt ändern.
»Kik ist eine Talentbühne für jedermann. Man darf sich hier vor Publikum probieren«
Der nächste Termin steht fest. Am 15. und 16. November blüht im Klosterkirchenkeller, der nach dem Umbau fast so geblieben ist, wie er war (auf jeden Fall heimelig), wieder der Humor mit einem zauberhaften Programm. Das allerdings noch nicht fest steht. Denn es fehlt noch entscheidendes: die Künstler und ein Moderator. Also solche Vertreter der Gattung Homo sapiens, die auf der Bühne genau das zum KiK machen, was es ist: Ein Kleinod im Kulturkreis, das den Auserwählten, die eine Karte ergattern, lange, sehr lange in Erinnerung bleibt. Weil es pulsiert. Weil es das Leben ist.
Dafür braucht’s natürlich jemand, der das Ganze präsentieren kann, witzig und mit Hintersinn einleiten, ausführen, anfangen und beenden – und noch a bissle an Bezug zu Pfullingen hat. »Das wäre ideal. Es ist nicht einfach, da jemand geeignetes zu finden. Solche Menschen gibt es nicht viele«, sagt Miedel Stuhlinger, der den Part schon öfter gemacht hat. »Wir wünschen uns schon jemand Neues, anderes.« Also suchen sie in der Breite: nach Künstlern und einem Moderator. Gern nach jungen Menschen, die ebenso viel Spaß am Blödeln, am Witzeln, am Musizieren, am Tanzen, am Zaubern, am Jonglieren, am Rappen, am Poetry Slammen, am Marionetten-Theater, am Pole-Dancen oder was auch immer haben. »Die Kleinkunst gibt so viel her und schränkt kaum ein. Die Bühne ist dafür da, dass die Leute da rauf können. Als No-Name-Künstler hast Du ja kaum mehr eine Chance für einen Auftritt«, sagt Ulli Betz und Miedel Stuhlinger ergänzt.
»Traut Euch auf die Bühne, probiert Euch, nutzt die Gunst der Stunde«
»KiK ist eine Talentbühne für jedermann. Man darf sich hier vor Publikum probieren, man darf sich hier präsentieren. Gern mit Geschichten rund um Pfullingen. Muss aber nicht.« An diesem Abend gibt es kein Müssen, aber einen Rahmen: Den Auftakt macht immer ein Lied, das die drei Genannten zum Besten geben. Dann die Beiträge, im Idealfall so um die zehn Minuten lang.
Es sollten viele sein und natürlich bunt gemischt in ihren Beiträgen, das wünschen sich die drei und rufen ganz laut: »Traut Euch auf die Bühne, probiert Euch, nutzt die Gunst der Stunde, bringt uns zum Staunen und Lachen und Nachdenken.« Den krönenden Schluss macht immer das Heimatlied – frei nach Grachmusikoff – »Wo mei Vaddr no sein alda Oppl selber putzt«. So lautet die erste Zeile, doch was dann kommt, haben die KiKer selbst gedichtet.
In den mehr als 25 Jahren seit Beste-hen der »Kultur im Klosterkeller« sind so locker über 100 Strophen zusammen gekommen, immer mit Bezug zum aktuellen und jeweiligen Thema.
Diesmal lautet die Überschrift: »KiK 2.0 – Künstler-Intelligenz im Klosterkeller«. Beim großen Finale versammeln sich dann alle Akteure gemeinsam auf der Bühne und trällern die neuen Verse.
Wer sich vorstellen kann, sich hier auszuprobieren, der soll sich zeitnah melden bei: ullibetz@arcor.de oder 0174/6189794 oder ullibetz@arcor.de oder 0172/8084869. (GEA)