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Pfullinger Büchereileiter verabschiedet sich

Elias Huisl gibt die Leitung der Pfullinger Bibliothek Mitte des Jahres ab. Nicht nur Bürgermeister Stefan Wörner bedauert das.

Elias Huisl verlässt die Pfullinger Stadtbücherei.
Elias Huisl verlässt die Pfullinger Stadtbücherei. Foto: Sautter
Elias Huisl verlässt die Pfullinger Stadtbücherei.
Foto: Sautter

PFULLINGEN. Das Bedauern war im Sitzungssaal des Pfullinger Rathauses unüberhörbar. Gerade hatte der Leiter der Pfullinger Stadtbücherei eine gute Bilanz des Jahres 2023 vorgelegt, als er zur Überraschung des Verwaltungsausschusses seinen Abschied ankündigte. Ende Juni hört Elias Huisl auf. Ihn zieht es zurück in seine Heimat nach Würzburg, um dort die Leitung einer Fachstelle für Bibliotheken zu übernehmen.

Bürgermeister Stefan Wörner lobte die gute Zusammenarbeit mit Huisl, der vor gut eineinhalb Jahren die Leitung der Pfullinger Stadtbücherei übernommen hatte. »Ich hätte die Zusammenarbeit gerne fortgeführt«, betonte er. »Die Bücherei hat sich wieder geöffnet. Ich kann nur hoffen, dass der Weg so weiter beschritten wird«, erklärte Martin Fink (UWV). Und Britta Wayand (FWV) offenbarte: »Ich bin super enttäuscht, dass Sie gehen.« Was Huisl geleistet habe, sei enorm.

»Es war eine schwierige Entscheidung«, räumte der scheidende Büchereileiter in einem kurzen Gespräch am Tag nach der Verwaltungsausschusssitzung ein. Die Arbeit in Pfullingen mache richtig Spaß, erklärte er, lobte sein Team und die Stadt. Beide hätten ihm nie Steine in den Weg gelegt: »Sie waren immer offen für neue Projekte.« Und sein Team habe stets mitgezogen.

Breiter und offener aufgestellt

Gemeinsam sei es gelungen, die Bücherei so breit und offen aufzustellen, dass nach dem Corona-Tief die Ausleih- und die Besucherzahlen wieder deutlich stiegen. Das hatte Huisl schon am Dienstagabend in seinem kurzen Rückblick auf 2023 dargestellt. Die harten Fakten: 160 Veranstaltungen mit 4.640 Teilnehmern und damit doppelt so viele wie vor den Corona-Einschränkungen. Mit knapp 29.500 Besuchen hat die Bücherei das Corana-Tal durchschritten, was sich auch an den 576 Neuanmeldungen festmachen lässt oder dem Rekordergebnis bei den Ausleihen (142.615). »Ausleihzahlen und Neuanmeldungen sind schon außergewöhnlich für eine Stadt in der Größe Pfullingens«, betont er.

Bücherei ist mehr als eine Ausleihstation

Und das liegt mit am offenen Konzept der Bücherei: Huisl wollte etwas schaffen, wo man sich begegnet, wo man verweilen kann, sich bilden kann oder einfach nur entspannen, das hatte er bei seinem Amtsantritt erklärt. Beispiele dafür gibt es einige. Das fängt bei den Öffnungszeiten an. Mittwochs und freitags ist die Bücherei seit Mitte 2023 bis 13 Uhr geöffnet. Mehr sei mit der Mitarbeiterzahl nicht möglich. Die Tierheim-Vorlesestunde, bei der Kinder, die noch nicht so sicher sind, Katzen vorlesen können, komme bei allen Beteiligten gut an und stärke die Lesekompetenz. Wichtig ist ihm und dem gesamten Team, dass die Bücherei sich noch mehr als öffentliches Wohnzimmer der Stadt etabliert. Denn sie sei längst mehr als eine klassische Ausleihstation.

Immer mehr Familien entdecken die Bücherei, nicht nur das Lesecafé ist ein beliebter Treffpunkt. Diese Entwicklungen zu gestalten und zu beobachten, machte ihm besondere Freude. Ebenso, dass die Bücherei inzwischen 25 Prozent ihrer Neuanschaffungen bei den örtlichen Buchhändlern kauft.

Persönliche Gründe führt Huisl für seine Entscheidung an, Pfullingen zu verlassen und in die Heimat zurückzukehren. Seine Nachfolge ist noch offen. (GEA)