LICHTENSTEIN. Nach dem jüngsten Protest der Göllesberg-Anlieger gegen die Sperrung der Göllesbergsteige (der GEA berichtete) nutzte Lichtensteins Bürgermeister Peter Nußbaum den Tagesordnungspunkt »Verschiedenes« in der jüngsten Gemeinderatssitzung, um aus Gemeindesicht »einiges klarzustellen«. Dabei wurde deutlich, dass das Thema wohl in diesem Jahr nicht mehr auf die Tagesordnung des Gemeinderats kommt.
Dem Bürgermeister war es wichtig zu betonen, dass die Verwaltung sowie Mitglieder des Gemeinderats sich im Juli mit den Anliegern getroffen haben, um das weitere Vorgehen ausführlich zu erläutern. Hintergrund ist, dass die Göllesbergsteige seit November 2021 gesperrt ist, nachdem eine Untersuchung der Felsen eine erhöhte Steinschlaggefahr ergeben hatte. Weitere Untersuchungen bestätigten diese Einschätzung nicht nur, sondern sahen ein noch größeres Gefährdungspotenzial. Es zeigte sich, dass die notwendigen Sicherungsmaßnahmen mit dem Naturschutz abgesprochen werden müssen, da sich in diesem Bereich mehrere Schutzgebiete überlagern. Deshalb darf nur unter strengen Auflagen in den Hang eingegriffen werden.
Ob dazu eine Genehmigung des Landratsamts ausreicht oder ein aufwendigeres Verfahren beim Regierungspräsidium notwendig ist, das untersucht das Büro Menzel. Das Gutachten sollte ursprünglich jetzt fertig sein, verzögert sich aber bis Ende des Jahres, erklärte Nußbaum. Parallel dazu untersuche die Gemeinde, welchen Aufwand es brauche, die Straße über den Stahlecker Hof als Zufahrt zu ertüchtigen. Zum einen sei das notwendig, um diese Kosten, dem Aufwand für die Sicherung der Göllesbergsteige sowie einer gegebenenfalls notwendigen Straßensanierung gegenüberzustellen. Zum anderen müsse die Gemeinde, sollte es zu einem aufwendigen Genehmigungsverfahren kommen, der Frage nachgehen, ob die Sicherungsmaßnahmen zwingend notwendig sind oder auch eine Erschließungsalternative besteht, erklärte der Bürgermeister.
Geld bereitgestellt
Nußbaum wies darauf hin, dass der Gemeinderat für die Sanierung der Steige im laufenden Haushalt Geld zur Verfügung gestellt und die Gemeinde dafür einen Zuschuss aus dem Ausgleichsstock des Landes sichergestellt hat. Doch die Entwicklung habe die bereits angesprochenen Fragen aufgeworfen, ohne deren Klärung es keine belastbare Grundlage für eine sachgerechte Entscheidung gebe.
Sobald alle benötigten Grundlagen für die Entscheidung im Gremium vorlägen, werde der Termin öffentlich mitgeteilt. »Auch wir wollen dringend wissen, wie es mit der Sicherungsmaßnahme an der Göllesbergsteige weitergehen kann«, erklärte Nußbaum.
Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, um einem Vorwurf der Göllesberger entgegenzutreten, dass in den vergangenen Jahren mehr Geld in die Unterhaltung der Kalkofensteige gesteckt worden sei. So habe die Gemeinde 2013 den Belag der Göllesbergsteige für rund 300.000 Euro saniert und in den Folgejahren Geld für die regelmäßige Felsberäumung in die Hand genommen. Diese Kosten überstiegen deutlich die Investitionen in die Kalkofensteige in diesem Zeitraum, betonte der Bürgermeister. Diese haben in der Hauptsache aus der Nachrüstung von Leitplanken in mehreren Abschnitten und punktuellen Fahrbahnausbesserungen sowie in Verkehrssicherungsmaßnahmen durch Baumfällungen bestanden. (us)