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Aktuell Ökologie

Landwirte sollen künftig Biokunststoffe aus Schilf herstellen

Auf dem Unteren Lindenhof in Eningen hat die Universität Hohenheim jetzt eine Bioraffinerie in Betrieb genommen

Andreas Kiesel von der Universität Hohenheim hält Miscanthusgras, das nahe der Eninger Versuchsstation der Universität wächst.
Andreas Kiesel von der Universität Hohenheim hält Miscanthusgras, das nahe der Eninger Versuchsstation der Universität wächst. Die Bioraffinerie Technikum der Universität stellt aus den Pflanzen Biokunststoff her. FOTO: OLIVER WILLIKONSKY/DPA
Andreas Kiesel von der Universität Hohenheim hält Miscanthusgras, das nahe der Eninger Versuchsstation der Universität wächst. Die Bioraffinerie Technikum der Universität stellt aus den Pflanzen Biokunststoff her. FOTO: OLIVER WILLIKONSKY/DPA

ENINGEN. Forscher der Universität Hohenheim haben eine Anlage gebaut, die Schilf in Biokunststoffe umwandelt. »Unsere Vision ist, dass solche Bioraffinerien einmal auf landwirtschaftlichen Betrieben stehen«, sagte Andrea Kruse, Leiterin des Fachgebiets Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe, am Mittwoch.

Der Prototyp steht auf dem Unteren Lindenhof in Eningen, wo die Universität eine Versuchsstation betreibt. Er verarbeitet Miscanthus, auch »China-Schilf« genannt, zu Basischemikalien, die beispielsweise der Herstellung von Verpackungen, Flaschen oder Strumpfhosen dienen, wie Ingenieur David Steinbach erklärte. Bisher seien solche Chemikalien aus Erdöl gewonnen worden.

Bau und Planung der Bioraffinerie haben ein Jahr gedauert und rund 500 000 Euro gekostet. Patentieren lassen kann sich die Universität die Anlage nicht, weil sie Kruse zufolge bestehende Verfahren nutzt. In anderen Fachbereichen gibt es nach ihren Angaben bereits Bioraffinerien. (dpa)