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KOMMENTAR Podiumsdiskussion Sie sind unsere Zukunft

VON BARBARA FORRO

Mehr als die Hälfte der 8- bis 13-jährigen Kinder findet, dass sich Politiker nicht ausreichend um die Belange der ganz Jungen kümmern. Je älter sie werden, desto weniger fühlen sie sich ernst genommen. Das belegt eine Umfrage des ZDF. Wundert es da noch einen, dass sich immer mehr Menschen von der Politik abwenden - wenn es selbst die Jüngsten schon tun?

Und dennoch finden sich außerhalb des Unterrichts mehr als 150 Schüler ein, um sich vor der Bundestagswahl über die Kandidaten zu informieren. Zwei, drei Podiumsgäste, so war nachher zu hören, konnten bei den Erstwählern punkten. Warum es die anderen nicht taten? Vielfach redeten sie an Themen vorbei, beantworteten Fragen nicht, stellten sich selbst in den Vordergrund, anstatt auf das junge Publikum einzugehen. »Das war oft Vermarktung in eigener Sache«, war nach dem Podium zu hören.

Wundert es da noch einen, dass von »Politikverdrossenheit« die Rede ist? Jungen Menschen prinzipiell zu unterstellen, sie seien nicht an Politik interessiert, ist ein grober Fehler. Das Problem ist: Sie fühlen sich nicht wahr genommen, sie fühlen sich nicht ernst genommen. Politiker sind Volksvertreter, sie vertreten somit Alt und Jung, Arm und Reich. Sie stehen damit auch in der Pflicht, sich für ihre Wähler zu interessieren - gerade für die jungen. Sie sind unsere Zukunft.

barbara.forro@gea.de