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Hochwasserschutz auf der Alb: Informieren ist Bürgerpflicht

Vom Bach zum Strom: die Erpfmündung beim Hochwasser im Juni 2013.  ARCHIVFOTO: MEYER
Vom Bach zum Strom: die Erpfmündung beim Hochwasser im Juni 2013. Foto: ARCHIVFOTO: MEYER
Vom Bach zum Strom: die Erpfmündung beim Hochwasser im Juni 2013.
Foto: ARCHIVFOTO: MEYER

Wenn ein Unwetter mit Hagel und Starkregen über Pfullingen niederprasselt, gehen bei der Feuerwehr schon mal 300 Schadensmeldungen in allerkürzester Zeit ein. Das berichtete Dietmar Rall, oberster Feuerwehrmann in der Echazstadt. Wenn die Stadtverwaltung einen Hochwasserschutzinformationsabend anbietet, kommen gerade einmal fünfzig Menschen, gut gezählt, in die Pfullinger Hallen. Da passt doch was nicht zusammen. So ein Unwetter betrifft schließlich jeden. Es ist natürlich naiv zu denken, dass dann auch jeder so eine Veranstaltung besucht, bei der es ja doch recht trocken zugeht. Doch hört man sich die Klagen an, wenn ein Schaden eingetreten ist, dann werden Rufe laut: »Warum habt Ihr uns nicht gewarnt?« Oder noch dreister: »Warum tut Ihr nichts?«

In der Informationsflut von Internet und Co. sind solche Reaktionen doppelt verwunderlich. Immer weniger Menschen vertrauen den guten alten Medien wie der Tageszeitung, die solche Aktionen prominent ankündigen. Wer was auf sich hält, stöbert im Internet oder sozialen Medien und informiert sich dort. Oft findet man nicht das, was wichtig ist, wie eben solch eine Aktion, sondern beschäftigt sich frei nach Pippi Langstrumpf, »mit dem, was mir gefällt«. Ernste Themen werden ausgeblendet.

Das liegt in der Natur des Menschen, man muss ja nicht jeden Tag heulen. Aber mit offenen Augen und neugierigem Herzen sich auch den unangenehmen Dingen zu widmen, gehört zur Verantwortung jedes Einzelnen. Die Stadtverwaltung jedenfalls braucht sich nichts vorzuwerfen. Sie bietet solch ein Forum an und wird es auch weiterhin tun. Bürgermeister Stefan Wörner zeigte sich erfreut über die Resonanz. »Mit so vielen hätte ich nicht gerechnet.« Das nennt man dann wohl positives Denken.

dieter.reisner@wobla-rt.de