PFULLINGEN. Am Schluss noch einmal beißen: Nach der Ausfahrt ins Reißenbachtal müssen die Mountainbiker ein letztes Mal den Berg hoch, dann haben sie es zur verdienten Mittagspause geschafft. »Das war anstrengend, aber auch schön«, sagen Elise (10), Sophie (11) und Mia (11), die beim Sportcamp des VfL Pfullingen am Donnerstagvormittag mit dem Rad unterwegs sind.
Eine Woche lang tummeln sich 140 Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren rund ums Jahnhaus und lernen zehn Sportarten kennen: Basketball, Fußball, Handball, Leichtathletik, Turnen, Mountainbike, American Flag-Football, Tennis, freies Spiel und erstmals Badminton. Alles findet im und ums Jahnstadion statt, außer Tennis und Mountainbike. Pro Tag absolviert jeder Teilnehmer zwei Sportarten, dazwischen gibt es um 12 Uhr ein Mittagessen im Jahnhaus, am Morgen ein gemeinsames Frühstück.
Teamsport und Exotisches
Die Idee dahinter: »Die Kids sollen die verschiedenen Sportarten kennen- und lieben lernen«, sagt Gianni Seeger, der in der Kindersportschule Kiss des VfL Pfullingen für die Feriencamps verantwortlich ist und selbst Leistungssportler war. Vor zwei Jahren hat der Weitspringer seine ambitionierte Karriere beendet – als baden-württembergischer Meister mit einer Bestweite von 7,71 Meter.
So weit sind die jungen Teilnehmer noch nicht, ganz im Gegenteil. Sie stehen erst am Anfang einer Sportkarriere. Basketball ist sehr beliebt, weil man dabei im Team spielt. American Flag-Football ist exotisch: Man muss dem Gegenspieler eine Flagge von der Seite reißen. »Mir gefällt, dass man hier auch rempeln darf«, sagt der elfjährige Fleming. In der Schönberghalle sind die Turner gefragt, dort springen und hüpfen die Mädels und Jungs auf Matten oder lernen Badminton kennen. Andere spielen Handball.
Der Mix kommt bei den Kids an – und mehr. »Das ist alles sehr cool«, sagt Mia, die mit ihren Freundinnen ihr Mountainbike den Berg zum Jahnstadion hochschiebt. »Es ist alles interessant und sehr ansprechend. Man kann das alles ausprobieren und hat seine Stärken und Schwächen gesehen«, erzählt die Turnerin, die schon zum dritten Mal beim Sportcamp dabei ist.
Ihre Freundin Elise hört aufmerksam zu. Auch sie turnt, doch die beiden kannten sich nicht. »Wir beide haben uns beim Sportcamp kennengelernt«, sagt die Zehnjährige mit einem einnehmenden Lächeln. »Man freut sich jedes Mal darauf, sich wiederzusehen.« (GEA)