ENINGEN. Erst neulich sei es wieder so gewesen, erklärt Hannah Schmidt-Ulmer. Die 18-Jährige stand gemeinsam mit anderen an der Haltestelle in der Mörikestraße in Eningen. Drei Busse stoppen hier im Normalfall morgens um sieben Uhr, um die Fahrgäste – vor allem Schüler – einzusammeln.
An jenem verregneten Morgen aber winkten alle drei Busfahrer ab. Ihr Fahrzeug war bereits so voll, dass es keinen Platz mehr für die Wartenden gab. Alle drei Busse seien vorbeigefahren, berichtet die Schülerin der Freien Georgenschule Reutlingen. Und dann? Die einen versuchten ihr Glück mit einem späteren Bus, andere ließen sich von den Eltern zur Schule fahren, erzählt sie. Kein Einzelfall, betont Hannah Schmidt-Ulmer, die von einem »leidigen Problem« spricht.
Bernd Kugel, Marketingleiter der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV), bestätigt den Vorfall. Der besagte Dienstag sei ein »massiver Regentag« gewesen, an dem alle auf den Bus umgestiegen seien. Auch diejenigen, die sonst mit dem Rad unterwegs sind. Der Fahrer, so hat er sich berichten lassen, habe vorne und hinten die Bustür geöffnet und die Schüler gebeten, sich noch »reinzuquetschen«. Man habe »Kapazitätsprobleme« gehabt.
Kugel spricht von einer Ausnahmesituation. »Wir entschuldigen uns natürlich dafür.« Wären solche Situationen der Regfall, würde man nachsteuern. (GEA)