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Eninger Freibad-Kiosk: Gekündigter Pächter wehrt sich juristisch

Nachdem dem Pächter des Kiosks im Eninger Waldfreibad gekündigt wurde, geht dieser juristisch gegen die Gemeinde vor.

Der Pachtvertrag für den Kiosk im Waldfreibad wurde gekündigt. Nun muss der ehemalige Pächter die Verkaufsstelle räumen.
Der Pachtvertrag für den Kiosk im Waldfreibad wurde gekündigt. Nun muss der ehemalige Pächter die Verkaufsstelle räumen. Foto: Uwe Sautter
Der Pachtvertrag für den Kiosk im Waldfreibad wurde gekündigt. Nun muss der ehemalige Pächter die Verkaufsstelle räumen.
Foto: Uwe Sautter

ENINGEN. »Mit sofortiger Wirkung« kündigte Anfang August die Gemeinde Eningen dem Kiosk-Betreiber im Waldfreibad den Pachtvertrag. Der Pächter habe trotz mehrfacher Aufforderung die Pacht nicht bezahlt, sagte Bürgermeister Eric Sindek damals im GEA-Gespräch. Die Verkaufsstelle sei bei bestem Wetter geschlossen geblieben und der Betreiber sei, wenn denn geöffnet war, laut vielfacher Rückmeldung von Besuchern nicht »serviceorientiert« gewesen, habe Kunden eher ruppig behandelt. Der ehemalige Kiosk-Pächter lässt das nicht auf sich sitzen und geht nun juristisch gegen die Achalmgemeinde vor. Sein Vorwurf: Rufschädigung.

»Der einzig wahre Grund für die Kündigung war der Vertragsverstoß bezüglich der Pachtzahlung«, erklärt Sindek auf erneute GEA-Nachfrage. Obwohl die Gemeinde den Kiosk-Pächter mehrfach an seine ausstehenden Zahlungen erinnert habe, habe er diese nicht beglichen. »Es geht dabei nicht nur um die 98 Euro«, betont Sindek - und reagiert damit auf ein Interview, das der ehemalige Pächter der »Südwest Presse« gegeben hatte. Darin erwähnte der Ex-Pächter, dass er einmal im Mai mit der Pacht in Verzug geraten sei, aber den offenen Betrag in Höhe von 98 Euro rechtzeitig zurückgezahlt habe. Sowohl Bürgermeister Sindek als auch Gerd Tröster von den Gemeindewerken sagen, dass das so nicht stimme.

Anwälte sprechen miteinander

Jetzt sprechen die Anwälte des Pächters und der Gemeinde miteinander, bestätigt Sindek das juristische Vorgehen des Gastronomen. Auch der ehemalige Kiosk-Besitzer bestätigt auf GEA-Nachfrage, dass er juristisch gegen die Gemeinde vorgeht. Zu einem weiteren angebotenen Gespräch mit der GEA-Redaktion kam es nicht. Der ehemalige Pächter war zum vereinbarten Termin nicht erreichbar und es kam trotz mehrfacher Kontaktversuche, sowohl telefonisch als auch per Mail, kein Gespräch zustande.

Nachdem die Gemeinde die Kündigung versandt hatte, hätten Sindek und sein Kämmerer den Kiosk-Pächter kontaktiert und seien mit ihm ins Gespräch gekommen, schildert der Bürgermeister den Ablauf. »Etwas später hat er dann auch das Geld nachgezahlt, aber wir mussten trotzdem die Notbremse ziehen.« Es seien doch zu viele negative Rückmeldungen aus der Bevölkerung über den Pächter und seine Mitarbeiter eingetrudelt.

Interimslösung schon gestartet

Die Interimslösung ist schon da: »Wir haben jemanden gefunden, der mit schicker schlanker Karte die Freibadesucher verköstigen kann«, sagt Sindek. Seit Anfang der Woche steht ein Vollgastronom mit zwei Verkaufsständen hinter den Umkleiden im Freibad, bestätigt die Gemeindeverwaltung. »Da gibt es jetzt ganz klassische Rote Wurst und Pommes«, erklärt Tröster.

»Ich bin echt froh, dass wir so schnell jemanden gefunden haben und, dass auch der Food-Truck so gut ankam«, sagt Sindek. »Die Eninger Gemeinderäte haben schon gesagt, dass sie, sollte sich keine Übergangslösung finden, selbst hinstellen und grillen würden.« Der Bürgermeister sei froh und stolz, dass das Gremium so positiv auf die Pachtkündigung reagiert habe und auch aktiv helfen wollte. »Wir sind ein gutes Team, der Gemeinderat und die Verwaltung.«

Kiosk räumen

Sobald der ehemalige Pächter seine Verkaufsstelle geräumt habe, werde der neue Gastronom in den Kiosk umziehen »Ich habe mir das alles ganz anders gewünscht«, sagt Sindek. Der Kiosk-Pächter hätte sich bei ihm melden können. Der Bürgermeister ist sich sicher, dass man gemeinsam nach einer Lösung hätte schauen können. (GEA)