»Auch wer bei der Auftaktveranstaltung nicht anwesend war, kann selbstverständlich kommen und gerne mitwirken«, so schreibt Bürgermeister Alexander Schweizer in seiner Einladung zu diesem Termin.
Arbeit in Gruppen
Nach der Bestandsaufnahme im Februar sollen nun in der »Zukunftswerkstatt« Ziele und Handlungsfelder des Projekts abgesteckt werden. Im Feuerwehrhaus sollen an Tischen und Bänken und in Gruppen die einzelnen Themen besprochen werden können. Nach einem kurzen Eingangsvortrag, in dem alles bisher Erreichte vorgestellt wird, kann dann immer konkreter weitergearbeitet werden.Die Nürtinger bringen Pläne und Luftbilder vom Ort mit, sodass die Teilnehmer auch gleich einzeichnen können, was sie wo wünschen. Als Ergebnisse führt das Projektteam eine ganze Reihe von Vorschlägen aus der Auftaktveranstaltung auf. So sei beispielsweise eine Gruppe vorstellig geworden, die einen Standort für ein Mehrgenerationenwohnen im Raum Reutlingen sucht.
»Was macht eine gelungene Ortsmitte aus?« Das war eine der Fragen, die das Projektteam aus den Bürgeräußerungen herauskristallisiert hat. »Grün in der Ortsmitte«, ein zentraler Treffpunkt, Begegnungsort und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen waren dazu genannt worden. Eine weitere Rolle spielten Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätze, Parkplätze, Springbrunnen, freies W-LAN, Sauberkeit, Atmosphäre und Beleuchtung.
Großen Zuspruch erhielt die Idee, einen Biergarten auf dem Flurstück 100 (Pavillon) zu realisieren. Aber auch ein Tee-Haus wurde dort als zukünftige Nutzung vorgeschlagen. Viele Teilnehmer seien von der Idee begeistert gewesen, auf dem Flurstück 100 ein gastronomisches Angebot unterzubringen.
Einige Bürger empfänden die Radwege in der Ortsmitte als positiv, andere sahen Ausbaubedarf. In der Diskussion wurde deutlich, dass es zum Umgang mit dem Autoverkehr in der Ortsmitte ganz unterschiedliche Meinungen gibt.
Auch beim ÖPNV in der Ortsmitte gingen die Meinungen stark auseinander. Einige Teilnehmer forderten, die Buslinie aus der Ortsmitte zu nehmen, um einen busfreien Rathausplatz zu erhalten. Gleichzeitig bestand der Wunsch, zusätzlich Haltestelle in der Ortsmitte zu installieren.
Rathaus abreißen
Einige Eninger wünschten sich »mehr Wuchern mit örtlichen Künstlern«, auch ein Grieshaber-Museum wurde vorgeschlagen. Mehrere wünschten sich die Umgestaltung des Rathausplatzes. Ein großer ebener Platz für Gemeinschaft und Feste kam zur Sprache. Mehrere Teilnehmer fanden es positiv, dass mit der Verlagerung der Verwaltung in ein neues Gebäude das Rathaus abgerissen werden könnte, um einen größeren Platz zu schaffen.Auch über die künftige Nutzung der Schillerschule machten sich viele Gedanken und notierten kreative Ideen: Der Pausenhof könnte als großer Festplatz genutzt werden, das Schulgebäude als Treffpunkt für Familien, Kindertheater, Begegnungsstätte, Vereinszentrum, Bücherei oder für Proberäume. Insbesondere hinsichtlich der Nachnutzung der Schillerschule äußerten die Teilnehmer den Wunsch, besser über den aktuellen Sachstand informiert zu werden.
Seilbahn zur Achalm
Als besonders visionäre Idee habe der Vorschlag zum Bau einer Seilbahn zur Achalm hervorgestochen. Vereinzelt thematisiert worden sei auch die Belebung des Calner Platzes, die »Durchwegung« und gastronomische Nutzung des Pfarrgartens sowie die Weiterentwicklung des Weberei-Areals. Mehrmals wurde angesprochen, dass die Ortsmitte in diesem Verfahren als zu groß gefasst sei, man sich auf einen kleinen Ortskern konzentrieren sollte.Das Projekt wird vom Programm »Flächen gewinnen durch Innenentwicklung« vom Land Baden-Württemberg gefördert und gliedert sich in drei Teile. Nach der Bestandserhebung kann für die Entwicklung der Ortsmitte ein Maßnahmenkatalog erstellt werden. Konkretisiert werden die Ziele dann durch die Initiierung von Impulsprojekten. (GEA)