Logo
Aktuell Wetter

Echazwasser in Lichtenstein steht bis unter die Oberkante

In der Nacht zu Montag hat sich die Lage im Echaz- und Arbachtal weiter entspannt. Der Hang am Gießstein in Lichtenstein ist stabil.

Die Unterführung der B 312 bei Pfullingen ist komplett voll gelaufen.
Die Unterführung der B 312 bei Pfullingen ist komplett voll gelaufen. Foto: us
Die Unterführung der B 312 bei Pfullingen ist komplett voll gelaufen.
Foto: us

PFULLINGEN. »Ich bin froh über jeden Mann, den ich ins Bett schicken kann«, sagt Lichtensteins Feuerwehrkommandant Andreas Daum. Er weiß, dass die Grenze der Belastbarkeit längst erreicht ist. In der Nacht zu Montag war seine Mannschaft noch einmal gefordert worden. Zwischen 0 und 2 Uhr stieg der Pegel der Echaz um weitere 20 Zentimeter. Am katholischen Gemeindehaus in Unterhausen war das zu viel für die davor errichtete Barriere. Das Echazwasser strömte darüber, floss ein Stück zurück und flutete einen Neubau.

Hang am Gießstein rutscht nicht

Auch in der Liststraße füllten sich Keller, Heiz- und Tankraum eines Hauses in rasender Geschwindigkeit, berichtet Daum, nachdem die Rücklaufsicherung des Kanals geplatzt war. Insgesamt beobachtete der Kommandant gegen Morgen eine Entspannung. Seit Montagmorgen hat er noch 20 Helfer im Wechsel in Einsatz. Sorgen bereitet den Lichtensteinern das Albwasser, das jetzt aus den Hängen sprudelt. Darauf hat die Feuerwehr aber ein Auge.

Entwarnung gibt es am Gießstein. »Der Hang ist stabil«, erklärt Daum. Die Gemeindeverwaltung hatte am Samstag und Sonntag einen Geologen zur Beurteilung der Lage hinzugezogen. Dieser hatte Marker im Gelände angebracht, die übers Wochenende regelmäßig kontrolliert wurden. Das Ergebnis: Zwar löst sich mal ein Stein oder ein Baum kippt, berichtet Daum, der Hang selbst aber rutscht nicht.

Hoher Grundwasserstand macht Sorgen

Pfullingens Feuerwehrkommandant Dietmar Rall war gestern Morgen mit Bauhofleiter Bernd Pudelko und Sonja Seeger, Leiterin des Fachbereichs 5 der Stadtverwaltung, unter anderem an der B 312 bei der Baumschule Hortense unterwegs. Dort war die Unterführung der Bundesstraße komplett vollgelaufen und das Wasser drohte diese zu überfluten. Doch weder die Bundesstraße noch der daneben verlaufende Radweg mussten gesperrt werden.

Regelungstechnisch ist alles ausgereizt, macht Sonja Seeger deutlich, dass nicht nur am Brückenbauwerk an der Bundesstraße das Wasser Oberkante Unterkante stand. »Letztlich hatten wir Glück, dass nicht die angekündigten Regenmengen fielen«, erklärt Rall. Sorgen machen sich die drei aber um den hohen Grundwasserstand. Der könne dazu führen, dass an einzelnen Stellen das Wasser von unten in die Keller drücke. So wie es etwa im städtischen Gebäude in der Griesstraße passierte. Dort musste die Feuerwehr den Keller leerpumpen.

Schon am Sonntagnachmittag hatte die Feuerwehr Eningen die Wache im Feuerwehrgerätehaus eingestellt. 45 Männer und zwei Bauhofmitarbeiter hatten bis dahin einzelne Gebäude gesichert. In der Nacht zu Montag blieb es dann ruhig, berichtet Feuerwehrkommandant Heiko Seibold. »Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen«, ergänzt Hauptamtsleiterin Ute Petrick. (GEA)