ENINGEN. Man konnte nur staunen: Über das wider Erwarten tolle Wetter, über 220 Haushalte, die am ersten Eninger Ortsflohmarkt teilnahmen und über die vielen, die kamen, schauten und kauften. »Wir sind überwältigt. Das übertrifft unsere kühnsten Träume«, staunte Katharina Eckert. Sie hatte den Flohmarkt zusammen mit ihrer Nachbarin Magdalena Randecker ins Leben gerufen. Es war eines der ersten Projekte des neuen Klima- und Umweltforums Eningen.
Viele Besucher folgten den Pappschildern mit der handgemalten Aufschrift »Flohmarkt« und schienen so auch gleich ihre »10.000 Schritte täglich« zu absolvieren. Denn die Nachbarschafts- und Hausflohmärkte waren über den gesamten Ort verteilt. Geschirr, Vasen, Bücher, Spiele, CDs, Pflanzen, Plüschtiere – für jeden war etwas dabei. Mancher kam gleich vorausschauend mit einer besonders großen Tasche. Bei strahlendem Sonnenschein fanden viele nette Verkaufsgespräche und Kontakte statt. Einige Anbieter hatten auch gebacken und Kaffee für die Gäste gekocht oder sich sogar eine Ausschank-Lizenz besorgt, um Sekt anzubieten. Auch der Ortsjugendring machte mit und bot ausgemusterte Spielsachen an. Der Erlös blieb bei den Verkäufern oder wurde für gute Zwecke gespendet.
Ganze Garage umgestaltet
»Ich hab mir das schon so lange gewünscht«, meinte eine Dame. »In anderen Orten gibt es das schon und jetzt zum Glück auch bei uns in Eningen.« Manuela Kramer hatte in der Wengenstraße die ganze Garage samt Vorplatz zur Verkaufsfläche umgestaltet. Kunden kamen vorbei, interessierten sich für die Fahrräder und Spielsachen oder probierten Kinderschuhe an. »Wir verschenken auch immer viel an soziale Einrichtungen oder stellen einen Karton mit kostenlosen Sachen raus«, sagte die Hausherrin. Auch sie selbst kaufe gerne auf Flohmärkten ein. Etwas betroffen mache sie, wenn sie sehe, wie viel und welche guten Sachen beim Sperrmüll weggeworfen würden. »So ein Überfluss, den wir haben.«
Erlös wird gespendet
Dieser Meinung war auch Christiane Rau in der Hölderlinstraße, die zusammen mit ihrer Nachbarin im Carport verkaufte. »Es macht Spaß«, freute sich Sigrun Hittinger, die einem glücklichen Kunden unter anderem ein eindrucksvolles altes Cello als Deko verkaufte. Der Erlös kam übrigens zwei Tierschutzorganisationen zugute. Der Flohmarkt sei nicht so viel Aufwand. »Es wäre schön, wenn das eine Tradition in Eningen würde.« In der Hauffstraße freuten sich Smilla (15) und Benno (7) über Kundschaft, die teilweise ganze Bücherserien kaufte. Auch viel Spielzeug wechselte den Besitzer.
»Heute war einfach eine wunderbare Stimmung im Ort. So sonnig und aufgeschlossen«, sagte Mechthild Fuchs, die mit ihrer Familie unterwegs war. Auch die beiden Initiatorinnen waren überwältigt vom großen Erfolg. »So, wie es gelaufen ist, war das sicher nicht der letzte Flohmarkt in Eningen«, versprach Katharina Eckert. (GEA)