Logo
Aktuell Rettungskräfte

Bilanz des DRK Pfullingen: »Wir sind auf Kurs«

439 Einsätze allein für die Helfer vor Ort: Zahlen zeigen, wie unverzichtbar das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Pfullingen für die ganze Stadt ist.

55 Jahre im DRK aktiv: Wilhelm Moosmann (Mitte) wurde von Bereitschaftsleiter Patrick Senft (links), dem Vorsitzenden Hubert Gul
55 Jahre im DRK aktiv: Wilhelm Moosmann (Mitte) wurde von Bereitschaftsleiter Patrick Senft (links), dem Vorsitzenden Hubert Gulde, Bürgermeister Stefan Wörner und Präsident Kreisverband Siegfried Mahler für seine Verdienste geehrt. Foto: Gabriele Bimek
55 Jahre im DRK aktiv: Wilhelm Moosmann (Mitte) wurde von Bereitschaftsleiter Patrick Senft (links), dem Vorsitzenden Hubert Gulde, Bürgermeister Stefan Wörner und Präsident Kreisverband Siegfried Mahler für seine Verdienste geehrt.
Foto: Gabriele Bimek

PFULLINGEN. Das Rote Kreuz in Pfullingen »tut was«, wie es laut Vorsitzendem Hubert Gulde aus den Berichten der einzelnen Abteilungen zu vernehmen ist. An Aufgaben von Flüchtlingsunterbringung und Blutspenden neben Einsätzen und Dienstabenden mangelte es den 50 ehrenamtlichen Aktiven und 19 Jugendrotkreuzlern im vergangenen Jahr nicht. »Es gibt keine coronabedingten Einschränkungen mehr. Wir können unsere satzungsgemäßen Arbeiten durchführen«, stellt er fest. Dabei setzt er auf Menschlichkeit, die in den Grundsätzen des DRK verankert seien. »Wir erwarten Schutz und Respekt bei unseren Einsätzen und hoffen, wie die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei auch, dass wir keine Repressalien bei der Hilfeleistung erfahren.«

Vor allem habe sich das 2021 beschaffte Helfer-vor-Ort-Fahrzeug bewährt. »Schade, dass das Land Baden-Württemberg dieses Helfer-vor-Ort-System nur mental und nicht finanziell unterstützt«, gibt er zu bedenken. Das DRK in Pfullingen sei ausschließlich auf Spenden und Erlöse aus eigenen Aktionen angewiesen. Deshalb sei man dankbar für die Vereinsförderung der Stadt, die Spenden von Firmen, Banken und Privatpersonen. Allesamt wichtige finanzielle Beiträge, um das DRK-Ehrenamt für die Pfullinger Bürger erfüllen zu können.

»Ich kann zu Recht sagen: Wir sind stolz auf diese Mannschaft«

Fakten und Beispiele zur umfangreichen Arbeit lieferte Bereitschaftsleiter Patrick Senft. Er berichtete von allein 439 Helfer-vor-Ort-Einsätzen, zehn Einsätzen der Bereitschaft und Schnelleinsatzgruppe Erstversorgung auf Landkreisebene und 53 Sanitätsdiensten übers Jahr verteilt, teilweise mit drei verschiedenen Veranstaltungen an einem Tag. Daneben erhielten 170 Bürger eine Erste-Hilfe-Ausbildung, bei fünf Blutspendeterminen wurden 920 Blutkonserven abgenommen sowie 28 Übungsabende auf Ortsebene und 25 Fortbildungsabende auf Kreisebene absolviert. Nicht zu vergessen die über 4.500 Corona Testungen, das Verteilen von Gelbe-Säcke-Rollen, Altkleidersammlungen und fast 7.000 Kilometer mit den Einsatzfahrzeugen. »Zahlen und Fakten, die unglaublich klingen. Aber dies ist alles nur zu meistern mit einer motivierten Mannschaft, die Freude am Helfen hat«, bringt es Senft auf den Punkt. »Ich kann zu Recht sagen: Wir sind stolz auf diese Mannschaft, die Unglaubliches leistet, um vor Ort zu sein, wenn sie gebraucht wird.« Diese setzt sich zusammen aus Zug- und Gruppenführern, Sanitätern auch speziell für Rettung und Notfall, Corona-Testern und Erste-Hilfe-Ausbildern. »Wie Sie sehen, wir sind auf Kurs. Immer mit dem Ziel vor Augen, für andere da zu sein, wenn wir gebraucht werden.« Das gilt auch für die Jugendrotkreuzler, die sich mit Themenbereichen wie Gesundheit, Umwelt, Technik und Sicherheit, sozialem Engagement, humanitären Werten und Zivilcourage auseinandersetzen, berichtet ihr Leiter Jonas Seelhorst.

Alina Woltering, Sophia Feld, Julian Sättele (von links) zeichneten sich durch viele Helferstunden in der DRK-Jugend aus. Ein Lo
Alina Woltering, Sophia Feld, Julian Sättele (von links) zeichneten sich durch viele Helferstunden in der DRK-Jugend aus. Ein Lob gab’s von Jugendleiter Jonas Seelhorst (rechts). Foto: Gabriele Bimek
Alina Woltering, Sophia Feld, Julian Sättele (von links) zeichneten sich durch viele Helferstunden in der DRK-Jugend aus. Ein Lob gab’s von Jugendleiter Jonas Seelhorst (rechts).
Foto: Gabriele Bimek

Nicht zu kurz kommen Spiel und Spaß, was heißt, unter anderem Ausflüge in den Europapark mit anderen DRK-Jugendlichen aus dem Kreisverband, Schlittschuhlaufen und Kinonacht. »Das alles kann man auf Instagram verfolgen, wir sind offen, man kann uns zusehen.« Und ihre Helferstundenrechnung ging auf. Top drei der Helferstunden waren Julian Sättele mit 45 Stunden und 15 Minuten, gefolgt von Alina Woltering mit nur einer Viertelstunde weniger und knapp dahinter Sophia Feld.

Die Kasse stimmt, der Vorstand leistet gute Arbeit, wie sich durch die einstimmige Wiederwahl bestätigte. Einzig Schriftführerin Heike Pfann zieht sich zurück und übergibt an Jens Gräßler. Johann Wolfgang von Goethes Zitat »Der Rettende fasst an und klügelt nicht« übersetzte Bürgermeister Stefan Wörner frei auf Schwäbisch: »Ed lang schwätza, macha.« »Sie wissen im Grunde viel besser als ich, wie viel Wahrheit in diesen wenigen Worten steckt, denn diese Retter, die anfassen – heute würden wir wohl eher ›anpacken‹ sagen – diese Retter sind Sie alle.« Er appellierte an die Mitglieder, so weiter zu machen, denn die Stadt brauche sie. Das gelte sowohl für die Mannschaft als auch für die Personen an der Spitze, mit denen er regelmäßig im Austausch sein dürfe. »Auch mir persönlich gibt es ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich mich auf Sie alle verlassen kann.« Eine besondere Ehrung wurde Wilhelm Moosmann für 55 Jahre aktive Mitgliedschaft zuteil, für 25 Jahre Heiko Kästel. Johannes Baumann ist 15 Jahre dabei, zehn Jahre Sarah-Marie Süßmuth. Seit fünf Jahren sind Leon Fries, Maurice Müller, Tom Nummert, Mika Rupp, Malin Stengl und Alina Woltering im DRK. (GEA)