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Warum der Tante-M-Laden in Glems so beliebt ist

Im Tante-M-Laden in Glems sind diese Käufer fündig geworden. Den Laden betreibt neuerdings Sabine Schneider (Mitte mit grünem Ob
Im Tante-M-Laden in Glems sind diese Käufer fündig geworden. Den Laden betreibt neuerdings Sabine Schneider (Mitte mit grünem Oberteil). Nicht nur Einheimische kaufen dort ein. Foto: kug
Im Tante-M-Laden in Glems sind diese Käufer fündig geworden. Den Laden betreibt neuerdings Sabine Schneider (Mitte mit grünem Oberteil). Nicht nur Einheimische kaufen dort ein.
Foto: kug

GLEMS. Zwei Kinder betreten mit bunten Schulranzen den Tante-M-Laden neben dem Glemser Rathaus. Kurz nach Schulschluss stoppen sie noch im kleinen Kaufladen. Mit ein paar Münzen in der Hand schlängeln sie sich durchs Sortiment. Doch Getränke und Backwaren scheinen sie nicht zu interessieren. Die Kinder wissen genau, wohin sie wollen: zu den Süßigkeiten. An einem braunen Holzbrett hängen sie: süße und saure Gummibärchen. Schnell scannen die beiden Schulkinder selbstständig die Zuckerwaren an der Kasse. Kassiererinnen oder Kassierer gibt es hier nicht. Dann verlassen sie auch schon den Laden.

Der Tante-M-Laden in Glems: ein Ort, an dem Kinder ihr Taschengeld ausgeben können. Aber auch Erwachsene schätzen die flexible Einkaufsmöglichkeit im Metzinger Stadtteil. Von denen sind an diesem Vormittag einige in den Laden gekommen - zum Einkaufen und Erzählen. Paula Maisch gehört schon zu den Stammkunden. Sie ist total begeistert. »Jede Woche komme ich hierher zum Einkaufen«, erzählt die Glemserin. »Es gibt tolle Produkte und ein großes Sortiment«, erzählt Paula Maisch. Erst vor kurzem wollten ihre Kinder spontan einen Bananenkuchen backen. Doch einige Zutaten fehlten. »Da hieß es dann: Schnell zum Tante-M-Laden«, berichtet die Mutter. Genau für solche Situationen gibt es den Einkaufsladen, der von 5 bis 23 Uhr an jedem Tag der Woche geöffnet hat.

Betreiberin kommt aus Glems

Wenn früh morgens die Milch geliefert wird, steht die Glemserin Sabine Schneider auf und stellt die Ware kühl. Seit November 2023 betreibt sie den Laden nebenberuflich. Zuvor hatte der Betreiber das Geschäft aufgeben müssen, da die Einnahmen zu niedrig waren. Doch die Glemserin übernahm den Laden. »Ich hatte Lust drauf und wollte es nicht kampflos aufgeben«, sagt die Glemserin, die von Einheimischen nun auch Tante Sabine genannt wird.

Ihr sei es wichtig, dass auch Menschen ohne Auto Zugang zu Lebensmitteln haben. Denn einen Supermarkt gibt es in Glems nicht. Den nächsten gibt es erst wieder in Metzingen, was mit dem Auto von Glems etwa zehn Minuten entfernt ist. »Wenn man was braucht, muss man nicht durch die Gegend fahren, sondern kann auch mit dem Fahrrad kommen«, sagt Jakob Maisch, der immer mal wieder im Tante-M-Laden einkauft. Damit die allerwichtigsten Grundnahrungsmittel da sind, bestellt die Betreiberin beim Großhandel. Neben Markenprodukte, stehen auch Nachahmerwaren von Handelsmarken in den Regalen des Ladens. Zusätzlich ergänzen Glemser Apfelsaft und regionale Gewürze das Angebot. Immer sonntags gibt es auch Kuchen von der Alten Schule aus Dettingen gekauft werden.

Auch außerhalb von Glems bekannt

Ein Sortiment, das auch Siegtrud und Otto Gebhart mögen. Dabei kommen die beiden gar nicht aus Glems, sondern aus Eningen. Heute kaufen die beiden Schokoküsse im Tante-M-Laden. Jeden Mittwoch trifft sich das Ehepaar in der Gaststätte Hirsch, die dann Mittagstisch anbietet. Danach kaufen sie dann ab und zu noch bei Tante-M ein. »Die Leute sind hier von der Großstadt abgetrennt und dankbar für diesen Laden«, sagt Siegtrud Gebhart.

»Vor kurzem ist ein Pfullinger vorbei gekommen, der vom Hörensagen vom Tante-M-Laden gehört hat«, erzählt Sabine Schneider. Aber auch Fahrradfahrer oder Shopping-Touristen kommen vorbei. »Touristen, die am Sonntag in Metzingen ankommen und nach einem offenen Laden suchen, verschlägt es schon ab und an nach Glems«, berichtet die Inhaberin.

Kundenwünsche werden beachtet

Der Einkaufsladen ist aber auch ein sozialer Treffpunkt. »Man trifft hier immer die gleichen Leute«, berichtet Helene Kauschalek, die häufig Backwaren und Kochzutaten im Allerlei-Laden kauft. Und auch die Inhaberin Sabine Schneider ist im Laden bekannt. »Sie geht auf die Wünsche der Kunden ein«, sagt Paula Maisch. Das mache den Laden sehr nahbar und spreche die Menschen an. »Jeder äußert auf einer Wunschliste seine Wünsche, und wenn ich die gut finde, bestelle ich das«, sagt die Ladenbetreiberin. Vor kurzem habe sich ein Kunde Cocktailkirschen zum Backen gewünscht. Eine Idee, die der Glemserin gefallen hat und die sie gleich umgesetzt hat. Jetzt gibt es die roten Zuckerkirschen im Regal.

»Wir sind hier gut versorgt«, sagt Paula Maisch und ergänzt: »Die Eistruhe mit Eis wird im Sommer ein richtiger Hit sein.« Für Fahrradfahrer will Sabine Schneider eventuell noch ein paar Energieriegel und Fahrradflicksets verkaufen. Denn sie weiß: »Das Allerwichtigste muss da sein«. (GEA)