WALDDORFHÄSLACH. Über 120 musikbegeisterte Mädchen und Jungs trafen sich am Donnerstag zur ersten »Jugendkonvention« (JuCon) des Musikvereins Walddorfhäslach. Ziel der Veranstaltung in der Gemeindehalle war es, Jugendliche aus den Musikvereinen in der Region zusammenzubringen, um Erfahrungen auszutauschen, sich fortzubilden, aber auch um zusammen zu spielen und zusammen zu musizieren. »Teambuilding« und »Networking«, nennt man das heute.
»Die Idee für eine solche Veranstaltung gab es schon lange«, berichtet Dirigentin Claudia Krohmer-Rebmann. Vor einem Jahr begannen die ersten Vorbereitungen. Es sollte keine reine Musikveranstaltung werden, nicht nur ein Konzert mit verschiedenen Jugendorchestern auf der Bühne.
Die Jugendleiter des Walddorfhäslacher Musikvereins, Marilena Krohmer und Felix Stähle, machten sich an die Arbeit. Und heraus kam eine abwechslungsreiche und unterhaltsame »Jugendconvention« in drei Teilen. Zuerst stand die Aus- und Fortbildung an, eine sogenannte »Coachingphase«.
Erfahrungsaustausch und Problemlösungen
Die Kinder und Jugendlichen aus den Musikvereinen wurden vereinsübergreifend nach ihren Musikinstrumenten (Querflöte, Klarinette, Saxophon, Trompete, Horn, »tiefes Blech« und Schlagzeug) in Gruppen eingeteilt. Fachleiter aus den Vereinen und der Bläserjugend des Blasmusikverbands Neckar/Alb sorgten für die Anleitung der Jungmusiker.
Zudem trafen sich auch die Jugendleiter aus den Vereinen zu einem Erfahrungsaustausch. Welche Probleme gibt es in den Vereinen? Wie kann man sie lösen? Wo liegen die Unterschiede der einzelnen Orchester? Um Fragen wie diese ging es bei diesem Treffen. Ein wichtiger und sehr informativer Austausch, denn neben den Jugendorchestern der Musikvereine aus Betzingen, Dettenhausen, Großbettlingen, Mägerkingen, Seebronn und Walddorfhäslach war auch die Bläserklasse der 6a des Rommelsbacher HAP-Grieshaber-Gymnasiums zur »JuCon« gekommen.
Lustige und actionreiche Spiele
Der zweite Teil sollte die Veranstaltung spielerisch auflockern. Während es am Vormittag bei der Fortbildung emotional eher ruhig zugegangen war, kam nun in der Gemeindehalle richtig Stimmung auf. Die einzelnen Musikgruppen traten in lustigen und actionreichen Spielen gegeneinander an und kämpften unter den Anfeuerungsrufen ihrer Teamkollegen um Punkte.
Der dritte Teil und »krönender Abschluss« der Veranstaltung, wie es im Programm hieß, war dann ein »gemeinsames Konzert aller teilnehmenden Jugendlichen«. »Wir wollten mit dieser Veranstaltung Gleichgesinnte aus allen Ecken zusammenbringen - mit gleichem Hobby, gleichen Interessen und gleichem Spaß«, erzählt Claudia Krohmer-Rebmann.
Nachwirkungen der Pandemie setzen Musikvereinen immer noch zu
Es sollte den Jungmusikern auch Auftrieb geben, denn »die Vereine hängen alle noch Corona nach«, meinte Krohmer-Rebmann. Die drei Jahre, in denen während der Pandemie nicht gemeinsam musiziert werden durfte, setzten vor allem auch den Jugendorchestern heftig zu. Krohmer-Rebmann: »Der Nachwuchs ging verloren.« Manche Musikvereine hätten ihre Vereinsarbeit danach nicht mehr geschafft.
Für die »JuCon«-Veranstaltung habe sich der Musikverein extra den 3. Oktober, den Tag der Deutschen Einheit herausgesucht, erklärt Krohmer-Rebmann. Auch bei der »JuCon« gehe es doch um Einheit, um die Einheit in der Musik. Finanziell gefördert wurde die Veranstaltung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. »Darauf sind wir ganz besonders stolz«, sagt Krohmer-Rebmann, denn für den bundesweiten Fördertopf gab es sehr viele Anfragen und die Walddorfhäslacher gehörten letztlich zu den Vereinen, die eine Zusage erhielten. (GEA)