METZINGEN. Energiewende ja - aber kaum vor unserer Haustür. So muten weite Teile der emotional geführten Diskussion im Metzinger Gemeinderat zu den Vorrang- und Vorbehaltsflächen des Regionalverbands für die Wind- und Solarstromerzeugung auf der heimischen Gemarkung an. Natürlich müssten für die Riesenpropeller Waldinseln gerodet werden und wäre das Land unter den Sonnenkollektoren nur noch begrenzt nutzbar. Das schmerzt.
Doch die Alternative zum systematischen Umbau der Energieversorgung und zum Strom- und Wärmesparen wäre ein immer weiter überhitzter Planet, auf dem es mehr Unwetterkatastrophen geben und das Wasser knapp werden könnte, es zeit- und gebietsweise schon wird, auch in Südwestdeutschland. Wir müssen runter von der CO2-Freisetzung - etwa durch Verbrennung von Kohle, Benzin oder Diesel - und hin zu regenerativen Energiequellen.
Noch stillt aber auch Metzingen seinen Stromhunger zu größeren Teilen aus herkömmlichen Quellen. Und aus einem öffentlichen Netz, in dem auch zugekaufter Atomstrom aus dem Ausland seinen Platz hat. Je mehr Wärmepumpen vor den Häusern stehen und E-Autos unterwegs sind, je mehr und länger Tablets am Netz hängen, Firmen und öffentliche Einrichtungen technisiert werden, desto mehr Strom wird gebraucht.
Das kategorische Nein der Ratsmehrheit, für den Ackerbau genutzte Flächen von der Solarstromerzeugung auszunehmen, wirkt starr und bezieht verhandlungsbereite Landwirte und die nicht immer gleich hohe Güte der Böden nicht ein. Es ist ein plakatives Plädoyer für die Landwirtschaft, die unsere Lebensgrundlagen sichert. Wasser auch in Dürresommern gehört auch zu diesen Grundlagen. Für die Bauern und für uns alle.