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»Täglich melden sich Neue an«

DETTINGEN. Heute gibt’s Pfannengyros mit Zwiebelwürfeln, Djuvec-Reis und Tsatsiki. Oder Makkaroni »Romana« mit Putenschinken, Tomatensauce, geriebenem Käse und feinen Erbsen. Oder ein halbes Hähnchen vom Grill mit Brötchen. Oder eine vegetarische Pizzaschnitte. Die Schillerschüler haben die Wahl. Seit diesem Schuljahr können die Dettinger Grund- und Hauptschüler in der Schule mittagessen. Seit dem 14. September bietet die Schule eine Ganztagesbetreuung an. Schon jetzt nutzen 35 Schülerinnen und Schülerinnen das Angebot. Zwei Wochen nach dem Start sind die Verantwortlichen hochzufrieden.

Vier Essen zur Wahl

Die Ganztagesbetreuung ist freiwillig. Derzeit nehmen sie 35 Kinder in Anspruch. Zu haben ist sie in verschiedenen »Modulen«. Eltern, die das »Modul 14« wählen, wissen ihre Kinder von 7 bis 14 Uhr in guten Händen. Neben dem Essen wird eine Hausaufgabenbetreuung angeboten. Das »Modul 15.30 Uhr« deckt die Zeit von 7 bis 15.30 Uhr ab. Hier bekommen die Kinder zusätzliche Spiel-, Spaß- und Bewegungsangebote. Das »Modul 17« deckt die Zeit bis 17 Uhr ab. Die drei Angebote gibt’s von montags bis donnerstags, freitags werden die Schüler bis 13 Uhr betreut. Kostenpunkt: Die Betreuung schlägt mit vier beziehungsweise fünf Euro zu Buche, dazu kommt das Mittagessen mit 3,50 Euro.

»Wir haben im Vorfeld eine Projektgruppe aus Schule, Schulsozialarbeit, Schulträger und Eltern gebildet«, sagt Anke Martini, die Leiterin des Dettinger Ordnungsamts. Tenor der Gespräche: lieber ein paar Cent mehr zahlen, dafür eine qualitative Betreuung. Das gilt für die Betreuung genauso wie fürs Essen. Die Dettinger haben sich für eine Pliezhäuser Küche entschieden. In den Augen der Projektgruppe lieferte sie das Essen, das den Schülern am besten schmeckt.

Und am besten in eine Schule passt. »Ein Essen, das in einem Krankenhaus oder einem Altenheim geschätzt wird, muss Schülern noch lange nicht schmecken«, weiß Schulleiter Stefan Hertl, »die haben eigene Wünsche.« Die Pliezhäuser bringen das Essen nicht nur, sie holen auch die Reste wieder ab. Ideal für die Schillerschule, die nur eine relativ einfache »Küche« hat. Streng genommen ist es nur eine Essensausgabe, in der das Essen warm gehalten wird. »Mehr wäre nicht drin gewesen«, sagt Anke Martini. Eine richtige Küche ist mit noch weit strengeren hygienischen Vorschriften verbunden als eine Essensausgabe.

Ausgegeben wird das Essen in der alten Teeküche. 50 000 Euro hat sich die Gemeinde die neue Küche kosten lassen. Viel Geld, die Bürgermeister Michael Hillert aber gut investiert sieht. »Der Bedarf ist da«, sagt der Verwaltungs-Chef, »und er wird außergewöhnlich gut angenommen.« Für Hillert und den Gemeinderat ist die Ganztagesbetreuung in der Schillerschule ein logischer Schritt: »Im Kindergarten haben wir’s schon, also brauchen wir’s hier auch.« Hillert: »Die 'heile Welt', in der sich die ganze Familie Punkt zwölf daheim zum Essen trifft, gibt’s eh nicht, oder fast nicht.«

»Die Eltern schätzen die Qualität der Ganztagesbetreuung ebenso wie die Flexibilität«, sagt Anke Martini. Bei der Hausaufgabenbetreuung kommt eine pädagogische Kraft auf fünf Schüler - ein sehr guter Schlüssel. Am Anfang rechneten Schule und Gemeinde mit 20 Schülern in der Ganztagesbetreuung. Schon jetzt sind 35 Kinder angemeldet. »Täglich melden sich Neue an«, freut sich Schulleiter Stefan Hertl, »wir werden sicher expandieren - Platz hat’s.« (GEA)