»Es bleibt uns aber vorerst gar nichts anderes übrig, als diesen Weg zu gehen«, resümierte letztlich nicht nur Bürgermeister Siegmund Ganser. »Um in den kommenden Jahren eine volle Kostendeckung von 100 Prozent zu erreichen, müsste die Wasserversorgungsgebühr nach der vorliegenden Kalkulation um 0,54 Euro auf 2,89 Euro je Kubikmeter erhöht werden«, klärte Gemeindekämmerer Arthur Kazmaier auf. Dies jedoch würde eine Erhöhung um 20 Prozent ausmachen, »was kaum zumutbar wäre«.
Zumutbare Erhöhung
Die Wasserversorgungsgebühr sei seit acht Jahren konstant geblieben, bemerkte Kazmaier. »Unbedingt zumutbar« sei jetzt daher eine zwölfprozentige Erhöhung um 0,30 Euro je Kubikmeter. Trotzdem werde aber nur eine Kostendeckung von 93 Prozent damit erreicht, mahnte er. »Wir liegen bereits an der Spitze, was die Kosten betrifft«, waren sich etliche Gemeinderatsmitglieder mit kritischem Blick auf die Wassergebühren von elf Nachbargemeinden einig. »Uns fehlen aber auch die Großabnehmer«, bemerkte Bürgermeister Ganser.Weder Brauerei noch Papierfabrik oder Großindustrie sei in Hülben ansässig. »Bei der verkauften Wassermenge ist deutlich zu erkennen, dass diese in den letzten 20 Jahren kontinuierlich rückläufig ist«, was sich auf die Kostenumlegung »negativ« auswirke. Ob die »reichlich hohen Kosten« auch technische Hintergründe haben können, will die Gemeinde auf Anregung des Rats prüfen.
»Die finanzielle Entwicklung der letzten Jahre in Sachen Wasser lässt uns aber heute keine Wahl«, so Kazmaier. Ab Januar wird demnach die Wasserversorgungsgebühr auf 2,65 Euro pro Kubikmeter neu festgesetzt. Neu berechnet wurde in diesem Zuge auch die Abwassergebühr. Auch hier wäre die Gemeinde rein rechnerisch gezwungen 20 Prozent zu erhöhen, um volle Kostendeckung zu erreichen, rechnete Gemeindekämmerer Arthur Kazmaier vor.
