METZINGEN. Wer seit Freitag vergangener Woche die Unterführung zwischen dem Metzinger Bahnhofsvorplatz und dem Öschweg nimmt, sieht an den Wänden Fotos von Metzingen. Etwa Wengerter bei der Weinlese, Menschen bei einem Fest oberhalb der Stadt an einem sommerlichen Abend. Auf andere Jahreszeiten weisen Herbstlaub in den Weinbergen und der von Schnee umrandete Glemser Stausee hin. Und dann gibt es noch ins Tal blickende Wanderer und die Outletcity. Willkommen in Metzingen steht ebenso an der Wand in verschiedensten Sprachen wie Deutsch, Englisch, Italienisch, Indisch, Rumänisch und Schwedisch. Die Botschaft an die Fahrgäste ist klar: Die Stadt Metzingen bietet ihren Gästen viel. Was genau, zeigen die Fotos.
"Wir wollen die Schönheit von Metzingen in der gesamten Bandbreite zeigen", sagt Stefanie Schmid als Sprecherin der Stadt. Die Motive dafür hat die Stadtverwaltung ausgewählt und zur Verfügung gestellt. "Unsere Gäste bekommen so Impulse, was sie in Metzingen noch machen können als Einkaufen. Die Outletcity ist nämlich vielen ankommenden Fahrgästen bekannt. Dass in der nach wie vor dunklen Unterführung nun die Fotos von Metzingen hängen, geht auf eine Initiative der Deutschen Bahn zurück. "Sie haben eng mit uns als Stadt zusammengearbeitet", sagt Schmid und ergänzt: "Die Deutsche Bahn baut nicht nur Aufzüge ein, sondern hatte auch die Idee, die Unterführung zu verschönern." Zwar hat die DB dort Aufzüge einbauen lassen, um den Bahnhof barrierefrei zu gestalten, doch diese sind auch nach Monaten noch nicht fahrbereit.
Beschichtung gegen Graffitis
Bisher fielen in der Bahnhofsunterführung beige und grüne Kacheln im Chic der Achtziger Jahre auf. Die gibt es zwar auch Jahrzehnte später noch. Sie sind aber hinter den Alupaneelen mit den Bildern kaum noch zu sehen. Die Halterungen haben Bauarbeiter ab Mitte vergangener Woche angebracht. In der Vergangenheit waren die Kacheln immer wieder auch mit Botschaften beschmiert worden. Dafür hat jetzt die Deutsche Bahn Vorsorge getroffen: »Die Paneele haben eine beschichtete Oberfläche, die die Bilder vor Graffiti und Schmutz schützen sollen«, berichtet Schmid.

Bereits im Juni 2023 hat der Metzinger Gemeinderat von den Verschönerungsplänen mit Fotos für den Bahnhofstunnel erfahren. Seit etwa zweieinhalb Jahren wird der Metzinger Bahnhof nun umfassend von der Deutschen Bahn AG und der Erms-Neckar-Bahn AG modernisiert. Die Stadt Metzingen zahlt für die nun schönere Unterführung knapp 125.000 Euro. Denn eine Vereinbarung zwischen der Stadt und der damaligen Deutschen Bundesbahn regelt, dass die Kommune für den Tunnel-Abschnitt unter der Noyon-Allee, also auf der der Innenstadt abgewandten Seite der Bahngleise, zuständig ist. Den Tunnel nutzen Fahrgäste, die von Gleis 2 in Richtung Stuttgart und von Gleis 3 in Richtung Bad Urach und über Tübingen in Richtung Herrenberg fahren möchten. (GEA)