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Aktuell Forschung

Plötzlich ein Spalt im Felsgestein

Neuigkeiten und spektakuläre Bilder präsentierten Höhlenforscher in Grabenstetten

Solch spektakuläre Einblicke in die Höhlenforschung gab es in Grabenstetten. FOTO: DORSTEN
Solch spektakuläre Einblicke in die Höhlenforschung gab es in Grabenstetten. FOTO: DORSTEN
Solch spektakuläre Einblicke in die Höhlenforschung gab es in Grabenstetten. FOTO: DORSTEN

GRABENSTETTEN.

Neuigkeiten und spektakuläre Bilder ziehen offenbar immer, vor allem, wenn sie die Falkensteiner Höhle betreffen. Die Forscher aus Grabenstetten hatten beim Gästeabend ein volles Haus.

Es dürften gut 350 Gäste gewesen sein, die sich in der Falkensteinhalle in Grabenstetten eingefunden hatten. Und sie wurden beim Infoabend der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten nicht enttäuscht. Gleich zwei spannende Vorträge erwartete die Gäste, zu denen zahlreiche Forscher aus anderen höhlenkundlichen Vereinigungen der Schwäbischen Alb zählten. So zeigten die Grabenstettener Höhlenkundler erstmals öffentlich Bilder vom erst jüngst entdeckten Neuland in der Falkensteiner Höhle (wir berichteten). Und das mit einem knapp 30-minütigen Film, den Udo Wieczorek parallel zu den Forschungsarbeiten im Spätsommer gedreht hatte.

So begeisterten die Gäste in Grabenstetten die spannenden Szenen aus der Falkensteiner Höhle. Nach 30 Jahren erstmals wieder neue Gangteile entdeckt, und dies gleich in so großer Dimension, das ließ aufhorchen. Wieczorek machte deutlich, dass der extrem heiße und lange Sommer auch das Innenleben der Falkensteiner Höhle verändert hat. So entdeckte ein kleiner Forschungstrupp 1 200 Meter tief im Berg eine Stelle, wo der Lehm an den Wänden wegen langer Trockenheit abgesackt war. Plötzlich tat sich ein Spalt zwischen Lehm und der Felsdecke auf. Der Film erzählte, wie mühevoll Meter um Meter gekämpft werden musste, bevor die Forscher plötzlich wieder auf großräumige Gänge mit prächtigen Einlagerungen wie versinterten Muscheln oder Fossilien stießen. Rund 200 Meter dieser entdeckten Passagen sind bereits vermessen und dokumentiert.

Die Forscher wiesen darauf hin, dass diese neuen Höhlenteile sehr gefährlich sind. Die neuen Teile wurden deshalb aus Sicherheitsgründen verschlossen, die Falkensteiner Höhle darf insgesamt nur mit Genehmigung betreten werden. Wegen des dieser Tage eingetretenen Winterschutzes für Fledermäuse ruhen die Forschungsarbeiten, im nächsten Sommer soll es aber weitergehen, kündigte Wieczorek an.

Danach beschrieb Ingo Dorsten von der Speläologischen Arbeitsgemeinschaft Hessen die Forschungsarbeiten im »Herbstlabyrinth«, einem Höhlensystem bei Breitscheid. Es ist mit über zwölf Kilometer Länge das größte in Hessen. (ra)