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Aktuell Zugverkehr

»Notbetrieb« auf der Neckar-Alb-Bahn läuft weiter

Der sogenannte kleine Fahrplanwechsel am Sonntag hat keinen Betreiberwechsel zwischen Stuttgart und Tübingen gebracht.

Die landeseigene SWEG fährt mindestens ein weiteres Jahr lang den Großteil der Züge auf der Neckar-Alb-Bahn.
Die landeseigene SWEG fährt mindestens ein weiteres Jahr lang den Großteil der Züge auf der Neckar-Alb-Bahn. Foto: Marijan Murat/dpa
Die landeseigene SWEG fährt mindestens ein weiteres Jahr lang den Großteil der Züge auf der Neckar-Alb-Bahn.
Foto: Marijan Murat/dpa

METZINGEN/STUTTGART. Zweimal hat das für den regionalen Zugverkehr zuständige Land Baden-Württemberg den Betrieb des sogenannten Stuttgarter Netzes Neckartal schon ausgeschrieben, zweimal ist offenbar kein zuschlagfähiges Angebot eines Eisenbahnverkehrsunternehmens eingegangen. Denn auch seit dem sogenannten kleinen Fahrplanwechsel am Sonntag, 16. Juni, fährt die landeseigene SWEG Bahn Stuttgart (SBS) den Großteil der Züge im Netz Neckartal, zu dem auch die Neckar-Alb-Bahn Stuttgart - Tübingen gehört.

»Das Land Baden-Württemberg hat den bestehenden Verkehrsvertrag mit der SBS für das Netz 1 Los 1 erneut im Rahmen einer Notmaßnahmenvergabe bis zum 31. Juli 2025 abgeschlossen«, teilt Wenke Böhm, stellvertretende Leiterin der Pressestelle des Stuttgarter Verkehrsministeriums, auf GEA-Anfrage mit. Damit sind tausende Bahnpendler und Freizeitreisende auch weiterhin dreimal pro Stunde und Richtung zwischen Stuttgart, Reutlingen, Metzingen und Tübingen verbunden.

Ausschreibungsfrist bis Dezember

Pikant: Eigentlich will die SWEG schon seit Ende 2023 im Stuttgarter Netz Neckartal nicht mehr fahren. Ab Anfang 2022 war sie für die insolvente Abellio Rail Baden-Württemberg (ABRB) für zwei Jahre in die Bresche gesprungen. Nach wiederholten Lokführerstreiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte die SWEG aber mehrfach ausgeschlossen, sich für einen Weiterbetrieb auf den stark befahrenen Strecken rund um die Landeshauptstadt zu bewerben.

Jetzt betreibt sie die gelb-schwarz-weißen Züge vom Typ Talent 2 auf den Linien MEX 12, MEX 18 und IRE 6 im Rahmen der dritten Notvergabe doch vorerst weiter. Die Ausschreibungsgeschichte im Stuttgarter Netz Neckartal geht derweil weiter: »Für Mitte Dezember 2024 ist die Frist zur Angebotsabgabe für die Bieter neu festgelegt worden«, informiert Ministeriumssprecherin Wiebke Böhm. Das Unternehmen, das den Betrieb im Netz Neckartal übernehmen will, muss auch die ehemalige ABRB und jetzige SBS übernehmen. (GEA)