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Mit Biss und großem Kämpferherz

GRAFENBERG.Der junge sympathische, 15-jährige Nico Wurster aus Grafenberg, setzt sich große Ziele für seine Rennfahrerkarriere. Seit seinem sechsten Lebensjahr fährt der junge Grafenberger voller Begeisterung Kart. Sein Vater Bernd Wurster erzählt: »Als Nico sechs Jahre jung war, zeigte ich ihm ein Foto eines Sportkarts - das war der Zündfunke für seine rasante Karriere.« Ein Rennanzug in Kindergröße sowie Stiefel, Helm und alles, was dazugehört wurde, von Familie Wurster sehr schnell gekauft.

Durch Mundpropaganda kam Nico zum MC Kirchheim / Teck. Dort drehte er die ersten Runden und blitzschnell funkte es bei ihm: »Das gefällt mir, das will ich machen.«

Nach einem Familienmeeting bei Familie Wurster musste nun alles in Einklang gebracht und organisiert werden: Als Grundschüler in der Schule ruhig sitzen, Hausaufgaben sorgfältig erledigen und gute Noten nach Hause bringen, um mit gutem Gewissen in der Freizeit genügend Zeit zu haben, um so oft wie möglich Kart zu fahren.

Mit Sprit im Blut

Aktuell besucht Nico die Schönbein- Realschule in Metzingen, wo er 2018 seinen Realschulabschluss machen will. »Er ist ein freundlicher höflicher Schüler mit sehr guten Umgangsformen, der genau Bescheid weiß, dass die schulischen Leistungen sehr gut sein müssen, um beruflich und im Motorsport nachhaltig die perfekten Leistungen zu erzielen und erfolgreich in allen Lebenslagen zu sein«, sagt Schulleiter Jürgen Grund

»Die Schule und ich persönlich freuen uns sehr, einen Schüler wie Nico Wurster, mit so exzellenten außerschulischen motorsportlichen Leistungen unter den 630 Schülern zu haben. Wir haben keinen Sebastian Vettel, umso mehr freut es uns, dass wir einen Nico Wurster an unserer Schönbein-Realschule als vorbildlichen Schüler haben.«

Nico hat Sprit im Blut, ein großes Kämpferherz sowie Biss und Gier auf den Sieg - das zeichnet den jungen Rennpiloten aus, der mit voller Leidenschaft für seinen Sport lebt.

Nicht nur sportlich hat Nico Wurster sich Ziele gesetzt, auch beruflich will er mit Speed durchstarten. Vor wenigen Tagen hat er einen Ausbildungsvertrag zum Bankkaufmann bei einer Bank im Raum Metzingen abgeschlossen, mit Ausbildungsbeginn Herbst 2018.

Regelmäßig besucht Nico ein Fitnessstudio zum Krafttraining, zur Stärkung der Muskulatur und um seine Kondition zu trainieren. Außerdem verstärkt er seit seinem zwölften Lebensjahr die Jugendfeuerwehr in Grafenberg.

Bei den Wettbewerben muss er mental frei im Kopf sein, sich voll auf die Rennstrecke konzentrieren und gleichzeitig seine Kontrahenten im Auge behalten - blitzschnell reagieren und doch ruhig und entspannt bleiben, das sind Nicos Stärken im Renngeschehen.

Das erste Kart wurde 1956 vom US-amerikanischen Ingenieur Art Ingels gebaut, damals ausgerüstet mit einem Rasenmähermotor, der über eine Fahrradkette am Hinterrad antrieb. Ingels stieß mit seiner Erfindung auf großes Interesse.Heute fährt Nico Wurster mit einem Zweitakt-Motor, der 35 Pferdestärken hat. Je nach Rennstrecke wird eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 130 Stundenkilometer erzielt.

Tourenwagen Cup als Ziel

In seiner noch jungen Karriere hat Nico Wurster schon etliche Erfolge erzielt. So war er im Jahr 2012 süddeutscher Vizemeister in der World Formula, wo er ein Jahr später dann den Meistertitel holte. Highlight seiner jungen Karriere war 2016, die Teilnahme bei den Europameisterschaften im italienischen Casteletto. Im Juni wechselte der Kartpilot in die X 30 Seniorenklasse.

Beim ersten Rennen in dieser Klasse an Pfingsten 2017 in Bopfingen fuhr Nico Wurster in beiden Finalrennen überraschend gleich jeweils auf den zweiten Platz. Bei den Masters-Rennen im oberpfälzischen Wackersdorf zeigte er sich optimal vorbereitet und heimste wertvolle Punkte für die Kart-Weltmeisterschaft in Le Mans im Oktober 2017 ein.

Beim ADAC- Kart-Masters ist derzeit Sommerpause, bevor es Mitte August in der Motorsport-Arena Oschersleben in die heiße Phase geht. Dort will Nico Wurster alles geben, um unter die »Top Ten« zu fahren.

»Mein größter Wunsch ist, dass ich es schaffe, im DTC Deutsche Tourenwagen Cup ab 16 Jahren einzusteigen und mitfahren zu können. Ich wünsche mir, gesund und leistungsfähig zu bleiben und hoffe, dass ich mit meinem Team Sponsoren gewinnen kann, um die gesteckten Ziele zu erreichen«, sagte der junge Rennfahrer. (GEA) www.niwu-kartsport.de