BAD URACH. Die 27-jährige hat ihre Konsumgewohnheiten radikal geändert, die Zero-Waste-Aktivistin produziert so gut wie keinen Müll. Dennoch wird bei ihr das Geschirr in der Spülmaschine gewaschen, gönnt sie ihrem Gesicht gerne ein Peeling und vor Mücken schützt sich die Münchnerin auch. Vieles, was den Alltag vermeintlich erleichtert und verschönt, kann nämlich selbst hergestellt werden: Bei einem Workshop in Bad Urach zeigte sie, wie’s geht – auf lustig-lässige Weise.
Denn Aline Pronnet erhebt nicht mahnend den moralischen Zeigefinger, sondern die sympathische Müllvermeiderin regt zum Nachdenken über mögliche Alternativen der Wegwerfgesellschaft an und sie weiß auch eines: Es ist ein langer Weg, der auch von den persönlichen Umständen abhängt.
Wenn der nächste Unverpacktladen weit weg ist, wird’s beispielsweise schwieriger mit der Umstellung. Aline Pronnets Müll der vergangenen zwei Jahre jedenfalls passt in ein Einweckglas, darunter sind einige Festivalbändchen – die junge Frau lebt also tatsächlich das Leben einer ganz normalen jungen Frau. Mit einem Abstrich: Müll ist nicht ihr Ding. (GEA)