WANNWEIL. »Hier steht ein Haus, das sieht voll spitze aus«, singen die Kinder zusammen mit Sprachförderkraft Daniela Haug und schwenken Regenbogen-Fähnchen, »ob Sonne, Mond und Wind, ein Regentropfenkind, das sind unsre Gruppen im Regenbogen-Kinderhaus. Einweihung ist heut. Hurra!« Womit eigentlich fast schon alles gesagt wäre zu dem Ereignis am späten Mittwochnachmittag: Nach 27-monatiger Planungs- und Bauzeit ist das Kinderhaus in der Jahnstraße 30 fertig und eingeweiht worden.
Schneller als geplant fertig und nur minimal teurer
»Absolut gut gelaufen«, sagt Bürgermeister Dr. Christian Majer. Warum er das neue-alte Kinderhaus als ein Erfolgsprojekt bezeichnet, kann er mit Zahlen belegen: Die reine Bauzeit lief über rund acht Monate und damit anderthalb Monate schneller als ursprünglich geplant. Auch die Kosten können sich sehen lassen: Der Gemeinderat hatte mit rund 1,65 Millionen gerechnet, am Ende werden es wohl 1,7 Millionen werden. In Zeiten von explodierenden Bau-Preisen fast schon ein Meisterstück.
Wannweil hat Betreuungsplätze für 330 Kinder
Und: Der Bau lief unfallfrei, worüber sich nicht nur der Wannweiler Ortsbaumeister Carsten Göhner - der von allen Seiten höchstes Lob für seine Arbeit bekam (»er hat immer einen kühlen Kopf bewahrt«) - freut. Ebenso wie Bürgermeister Christian Majer und Claudia Potrykus, die Regenbogen-Leiterin, lobt er das »sehr gute Miteinander aller am Bau Beteiligten«.
Warum jetzt schon ein Erweiterungsbau, wo das Kinderhaus doch erst 2018 hochgezogen wurde? Der Wannweiler Bürgermeister hat eine ebenso einfache wie schlüssige Antwort: Weil sich in der Echaz-Gemeinde so viele Menschen wohlfühlen, kommen immer mehr Kinder dazu - die betreut werden wollen. Derzeit gibt's in Wannweil in allen Einrichtungen Platz für rund 330 Kinder.
Ein Erweiterungsbau mit hohen ökologischen Standards
Das Ganze sei für alle mit Einbußen verbunden gewesen, sagt der Wannweiler Verwaltungs-Chef. Nicht nur für Kinder und Erzieherinnen, weil sie einen Umzug zu bewerkstelligen hatten, sondern auch für die Vereine, die in der Zeit, in der im Gemeindehaus Kinder aufs Leben vorbereitet wurden, auf ihre Bleibe verzichten mussten.
Jetzt wird bald alles wieder normal. Die jetzt noch leeren Räume werden sich bald mit Leben und Lachen füllen, ist Architekt Hans-Martin Beutter (S1Architekten) überzeugt, dessen Mitarbeiterin Michaela Weiss den Bau maßgeblich als Architektin managte.
Im Haus betreuen 15 Erzieherinnen rund 70 Kinder
Beim Bau ist die zuvor größtenteils eingeschossige Kindertagesstätte komplett zweigeschossig geworden und hat jetzt Platz für insgesamt vier Gruppen. Dazu gibt's Nebenräume und einen Mehrzweckraum. Dazugekommen ist außerdem ein Aufzug und eine weitere Fluchttreppe. Beim Bau ist großen Wert auf das Thema Ökologie gelegt worden, betont der Architekt. So ist der »neue« Regenbogen ein reiner Holzbau, die Wärme und Strom kommen von einer Wärmepumpe und von PV-Zellen auf dem Dach.
Im erweiterten Kinderhaus in der Jahnstraße 30 arbeiten unter der Leitung von Claudia Potrykus 15 Erzieherinnen, das Haus hat Platz für rund 70 Kinder. Die vier Gruppen starten am Montag, 3. Juni.