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Im Uracher Freibad fehlt nur noch das gute Wetter

Alles hat gut angefangen. An Himmelfahrt öffnete wie geplant das Uracher Höhenfreibad. Wie erhofft war auch das neue Kinderbecken rechtzeitig zur Saisoneröffnung fertig. Eigentlich könnte Betriebsleiter Uwe Tänzel also hochzufrieden sein. Wenn nur das Wetter nicht wäre.

»Herrlich, dieses Bad!« Ulrike und Horst-Rüdiger Meyer auf der Heyde gehen schon bald seit einem Vierteljahrhundert ins Uracher
»Herrlich, dieses Bad!« Ulrike und Horst-Rüdiger Meyer auf der Heyde gehen schon bald seit einem Vierteljahrhundert ins Uracher Höhenfreibad. Am liebsten gleich morgens – aber nicht gleich ganz zu Beginn, sondern erst dann, wenn die teilweise ganz schön unentspannten »Kampfschwimmer« weg sind. Foto: Andreas Fink
»Herrlich, dieses Bad!« Ulrike und Horst-Rüdiger Meyer auf der Heyde gehen schon bald seit einem Vierteljahrhundert ins Uracher Höhenfreibad. Am liebsten gleich morgens – aber nicht gleich ganz zu Beginn, sondern erst dann, wenn die teilweise ganz schön unentspannten »Kampfschwimmer« weg sind.
Foto: Andreas Fink

BAD URACH. »Am ersten Wochenende, von Donnerstag bis Sonntag also, waren um die zweitausend Leute da«, sagt ein sichtlich zufriedener Betriebsleiter Uwe Tänzel. Ein guter Anfang. Seit ein paar Tagen hat sich die normalerweise strahlende Miene des 55-Jährigen etwas verfinstert. Weil gerade was passiert, für das er rein gar nichts kann. Das Wetter. Nass von oben und kühl. Nicht gerade das Wetter, das die Menschen massenweise ins Freibad zieht. Das in den Augen von Uwe Tänzel das schönste überhaupt ist. »Ich kenne keins das schöner ist«, sagt er. Und er hat schon ein paar in seinem Leben gesehen.

2024 ist die dritte Saison von Uwe Tänzel im Bad Uracher Höhenfreibad. Für die Verwaltung ein Glücksgriff. Bringt der Mann aus der Lutherstadt Eisleben in Sachsen-Anhalt doch nicht nur die erforderliche Qualifikation mit, sondern auch eine Ausstrahlung, die einen gern ins Bad gehen lässt. Vorher hat der 55-Jährige in Blaufelden im Landkreis Schwäbisch Hall und Neresheim im Ostalbkreis gearbeitet. Dass er immer wieder als Bademeister bezeichnet wird, stört den 55-Jährigen nicht groß, weil man das landläufig eben so sagt. Korrekt bezeichnt ist Uwe Tänzel »Fachangestellter für Bäderbetriebe«.

»Andere halten Ausschau nach Mitarbeitern. Wir nach gutem Wetter.«

Weil er den Hut auf hat im Uracher Höhenfreibad, ist er der Betriebsleiter. In seinem Team arbeiten Ronald Schulz, Ina Gedaschke und Veronika Merkle - alle wie er Fachangestellte für Bäderbetriebe - sowie die Rettungsschwimmer Ralf Claus und Rayan Alfaham. "Wir sind ein gutes Team", sagt Uwe Tänzel, "in dieser Stärke sind wir jetzt gut aufgestellt, und wir arbeiten gut zusammen. Tänzel sagt das so: "Andere Bäder halten Ausschau nach Mitarbeitern - die haben wir. Wir halten gerade nur Ausschau nach gutem Wetter."

Auch die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und dem Gemeinderat ist prima - es läuft." Und dann ist da noch die Uracher Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), auf die sich Tänzel verlassen kann (https://bad-urach.dlrg.de/). Die Rettungsschwimmer trainieren donnerstags und wachen sonntags über die 20.000 Quadratmeter große Wasserfläche im Uracher Bad.

Die letzten Tage vor der Eröffnung an Himmelfahrt waren noch mal anstrengend. »Wird's reichen mit dem Kinderplanschbecken«, lautete die große Frage. Es reichte. Das Becken ist fertig, »und es wird sehr gut angenommen«, wie Uwe Tänzel beobachtet hat. Einziger Schönheitsfehler: Die Masten für die zwei Sonnensegel stehen zwar, die Sonnensegel sind aber noch nicht da. Kein Verschulden der Uracher: Die Firma hat die Teile einfach noch nicht geliefert. Immerhin: Anfang Juni sollen sie da sein. Gute Aussichten. Bis dahin sollte auch wieder die Sonne da sein, wenn man der Wettervorhersage glauben darf.

»Das neue Planschbecken wird gut angenommen.«

Allseits bewundert wird auch die neue Graffiti-Wand neben dem Becken, in das die lange Röhrenrutsche und die Breitrutsche münden. Die Idee, die Wand mit Graffiti künstlerisch zu gestalten zu lassen, kam vom Freibad-Team um Uwe Tänzel selbst. Unter der Regie des Metzinger Graffiti-Artists Sascha Schollbach alias Arsen Graffiti zaubert die inklusive Klasse 6 der Barbara-Gonzaga-Gemeinschaftsschule die Motive mit Spraydosen auf den Beton. Unübersehbar die Schildkröte, die der Meister höchstpersönlich gesprayt hat.

Was ist dieses Jahr zu erwarten im Uracher Höhenfreibad? Claudia Rabuser wird wieder ein paar Aquajogging-Termine anbieten - ein Angebot, das in der Vergangenheit sehr geschätzt wurde. Einigermaßen spektakulär zu werden verspricht der »Auftritt« von Thomas Plum. Der Reutlinger ist einer der weltweit besten Apnoetaucher (https://www.freediving-and-yoga.com/%C3%BCber-mich/) und wird in Urach trainieren und seine faszinierende Sportart zeigen.