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Haben die Ärzte zu spät geschnitten?

WALDDORFHÄSLACH. Es war eine Operation auf Leben und Tod. Zwölf Stunden lang transplantierten die Ärzte eine Leber in den Körper eines 51-jährigen Mannes aus Walddorfhäslach. Die Operation gelang. Nach dem schweren Eingriff stellten sich aber Komplikationen ein. Die Leber funktionierte zwar einwandfrei, doch Durchblutungsstörungen führten dazu, dass der Mann heute nur noch eingeschränkt den rechten Arm bewegen kann. Seinen Beruf als Zahnarzt musste er deshalb aufgeben.

Der 51-Jährige, dessen Leberwerte inzwischen sehr gut sind, ließ sich jedoch nicht unterkriegen. Er sattelte um und studiert heute Jura an der Uni Tübingen. Einen Berufszweig, den der Mann gut gebrauchen kann. Er ist nämlich davon überzeugt, dass den Ärzten am Uniklinikum in Tübingen 1997 nach der Transplantation ein Behandlungsfehler unterlief. Sie hätten früher auf die Komplikationen reagieren müssen, glaubt er. Deshalb fordert er nun vom Klinikum einen Verdienstausfall von 91 000 Euro und ein Schmerzensgeld von 45 000 Euro.

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