Rücklagen für nächste Generation
»Die gewonnene Energie auf dem Dach des Milchhofs Scheu hier am Weiler Weg reicht für etwa 17 Familienhaushalte mit drei bis vier Personen pro Jahr aus«, erklärte Jochen Rausenberger, technischer Vorstand der BEVA den Interessierten und Mitgliedern auf der Pressekonferenz am Mittwochnachmittag.Als erstes mögliches Projekt habe man Hülbens Kirchendach in Erwägung gezogen. »Doch bei Überprüfung der Statik wurde festgestellt, dass eine Montage nicht mit den neuen Normen, insbesondere Schneelasten, konform wäre«, so Rausenberger. Zur Freude aller kann nun aber sogar eine »wesentlich größere Anlage gebaut werden«. Obendrauf habe man auch den zwischenzeitlichen Preisverfall nutzen können, hielt er fest. Allerdings soll »das Projekt nicht nur für Profit und Rendite stehen«, betonte er. Das Thema »erneuerbare Energie mit dem Ziel der Nachhaltigkeit für die zukünftige Generation«, stehe dabei klar im Vordergrund.
»Mit fossilen Brennstoffen müssen wir behutsam umgehen, sie sind nicht unendlich«, unterstrich auch Bürgermeister Siegmund Ganser. »Die große Energiepolitik kann auch im Kleinen beeinflusst werden und wir wollen unseren Beitrag dazu leisten«, warb er. In vier bis sechs Wochen sollen die Module mit »deutschem Fabrikat in Kanada zusammengefügt« im »Dreieck« Hülben, Grabenstetten und Erkenbrechtsweiler montiert werden.
Ende November soll die Anlage mit einer Leistung von 75 Kilowatt-Peak (kWp) und einer Investitionssumme von 215 000 Euro in Betrieb gehen. Mit Kohlendioxideinsparungen von etwa 33 Tonnen pro Jahr wird gerechnet. Einnahmen aus Einspeisevergütungen werden vorerst mit 27 000 Euro pro Jahr beziffert. Bereits installierte, »deutlich kleinere Anlagen« und ihre Ergebnisse zeigten aber, »dass eher mit mehr gerechnet werden kann«, warf Hülbens Gemeindekämmerer Arthur Kazmaier ein.
Nun hofft man auf weitere Mitstreiter, auch aus den angrenzenden Gemeinden. Ein Anteil kann für 1 000 Euro erworben werden, der Gesamterwerb pro Anleger ist derzeit auf 10 000 Euro begrenzt. »Mit vier Prozent Ausschüttung wird geplant und gerechnet«, so Rausenberger. Restliche Überschüsse gehen in den Topf »zur Bildung von Rücklagen aus Gründen der Nachhaltigkeit, um nach Ende der vorläufigen Betriebszeit von 20 Jahren eine neue Anlage kaufen zu können, damit der nachkommenden Generation eine neue hinterlassen werden kann«. (pk)