WALDDORFHÄSLACH. Die Bushaltestelle in der Stuttgarter Straße in Walddorf wird jetzt beidseitig barrierefrei ausgebaut. Durch den Ausbau fallen die Buchten weg. Die Busse halten deshalb zukünftig auf der Straße, um die Passagiere einsteigen zu lassen. Dies ist einfacher für die Busfahrer, die sonst ihre großen Gefährte sehr zielgenau in die Buchten lenken müssten, damit die Barrierefreiheit gewährleistet ist.
Diese Art des Ausbaus gefällt Gerhard Neuscheler (Freie Wählervereinigung) überhaupt nicht. »Ich bin nicht dafür«, betonte er jetzt im Gemeinderat. Er kritisierte, dass der Bus für den Ein- und Ausstieg in Zukunft auf der Straße stehen bleibt und damit den Verkehr behindert. Die neuen Busse wären doch auch so barrierefrei, weil sie eine Klappe ausfahren könnten. Einen Ausbau der Haltestelle bräuchte man deshalb gar nicht. Neuscheler: »Was man jetzt macht, ist eine Verschlechterung.«
Hohe Ausbaukosten für Bushaltestelle mit Fußgängerampel
Mit seiner Meinung blieb er im Gremium allerdings alleine. Alle anderen Ratsmitglieder stimmten für den barrierefreien Ausbau mit Halt auf der tagsüber viel befahrenen Stuttgarter Straße.
Auf die Gemeinde kommen nun Kosten in Höhe von rund 250 000 Euro zu. Darin enthalten sind alle Nebenkosten wie auch eine Fußgängerbedarfsampel (wie im Talbrunnenweg). Die Gemeinde hätte direkt an dem Haltepunkt zwar lieber einen Zebrastreifen eingerichtet, doch das Landratsamt war dagegen.
Der Ausbau dieser beiden Bushaltestellen an der Stuttgarter Straße geht nun in die Ausschreibung. Das Ergebnis soll noch im Juni vorliegen. Danach wird der Auftrag an eine Baufirma vergeben, die die Bushaltestellen in der Stuttgarter Straße in den Sommerferien ausbauen wird.
Weitere barrierefreie Haltestelle in der Walddorfer Straße
Die Gemeinde hat aber noch zwei weitere Bushaltestellen im Ort im Blick. Auch die sollen barrierefrei ausgebaut werden. Da wäre zum einen die Bushaltestelle in der Walddorfer Straße am Ortseingang von Häslach (aus Richtung Walddorf). Auch diesem Ausbau hat der Gemeinderat jetzt zugestimmt. Er wird allerdings aus finanziellen Gründen erst nächstes Jahr kommen. An dieser Haltestelle soll ebenfalls eine Fußgängerbedarfsampel installiert werden.
Den Ausbau einer dritten Haltstelle - es handelt sich um die in der Landstraße in Häslach - stellte das Gremium jetzt zurück, weil einige Fragen noch nicht geklärt sind. An dieser Haltestelle gibt es zwei Linksabbiegespuren, die, wie Bürgermeisterin Silke Höflinger erklärte, in Zukunft wegfallen sollen. Sie sollen Platz machen für eine Querungshilfe für Fußgänger. Dadurch würde die Fahrbahn so eng werden, dass kein Autofahrer den auf der Straße haltenden Bus überholen kann, was die Sicherheit der ein- uns aussteigenden Buspassagiere verbessert.
Sanierung der Landstraße in Häslach erst in fünf bis zehn Jahren
Die Gemeinde hätte es auch gerne gesehen, dass die Durchgangsstraße am Ortseingang von Häslach (aus Richtung Schlaitdorf) verengt wird, da erfahrungsgemäß auf dieser Straße oft zu schnell gefahren wird. Doch da es sich um eine Kreisstraße handelt, wäre für diese Maßnahme der Landkreis zuständig. Doch von dort kam eine Absage. Höflinger: »Das ist zu kostenintensiv. Der Kreis will da nicht ran.«
Laut Landratsamt soll die Landstraße in Häslach in den kommenden fünf bis zehn Jahren sowieso saniert werden. Und so lange will der Kreis nun warten, bis er im Zuge der Sanierungsmaßnahmen auch über eine Fahrbahnverengung nachdenkt.
Für Höflinger dauert dies zu lange. »Wir wollen nun prüfen, wie wir weiter verfahren«, meinte sie. Es geht dabei auch um Fördermittel des Landes. Walddorfhäslach kann mit einem Zuschuss von 210.000 Euro rechnen. Allerdings müssen für dieses Geld alle drei Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden. (GEA)