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Aktuell Unglück

Die Suche nach Normalität am Tag danach

Nach wie vor ungeklärt ist die Ursache für den Großbrand der Rulamanschule in Grabenstetten. Gestern haben Spezialisten der Reutlinger Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen.

Hier lief bis am Montag noch Unterricht, jetzt ist die Rulamanschule Grabenstetten nur noch eine Brandruine. Christine Schell sc
Hier lief bis am Montag noch Unterricht, jetzt ist die Rulamanschule Grabenstetten nur noch eine Brandruine. Christine Schell schaut mit ihren Zweitklässlern das an, was von dem Gebäude übrig geblieben ist. Ein Kind hatte den Brand bemerkt, die Lehrer lösten daraufhin sofort Alarm aus und evakuierten das Gebäude. FOTO: FINK
Hier lief bis am Montag noch Unterricht, jetzt ist die Rulamanschule Grabenstetten nur noch eine Brandruine. Christine Schell schaut mit ihren Zweitklässlern das an, was von dem Gebäude übrig geblieben ist. Ein Kind hatte den Brand bemerkt, die Lehrer lösten daraufhin sofort Alarm aus und evakuierten das Gebäude. FOTO: FINK

GRABENSTETTEN. Das Feuer ist aus, nur hin und wieder rennen die Kameraden der Feuerwehr Grabenstetten zur Brandruine, um Rauch, der aus Schulgebäude aufsteigt, im Keim zu ersticken. Die Kameraden aus Dettingen, die mit ihrer Drehleiter am Montag noch vor Ort geblieben waren, schickten die Grabenstetter um Mitternacht heim – die Brandwächter sahen keine Gefahr mehr, dass das Feuer wieder richtig ausbrechen würde.

Zusammen mit Bürgermeister Roland Deh war der Kommandant gestern Morgen im evangelischen Gemeindehaus, in das die Grundschüler ausgelagert worden waren. Unterrichtet wurde am zweitletzten Schultag freilich mangels Material nicht mehr – die Lehrerinnen arbeiteten den Unglückstag mit den Kindern auf. »Die Schüler sind sehr gefasst«, berichtet der Grabenstetter Bürgermeister, »sie waren ja glücklicherweise sofort nach Entdeckung des Brandes draußen und haben von dem großen Trubel gar nicht so viel mitgekriegt.« Klar: Hier und da gab es ein paar Tränen, schließlich stehen viele Schulranzen noch in dem völlig zerstörten Gebäude.

»Unklar ist auch noch, wie’s mit den Zeugnissen läuft«, so Roland Deh, »das belastet manche Kinder auch – die sind noch in einem Alter, wo man heult, wenn man kein Zeugnis kriegt.«

Am Dienstagnachmittag trifft sich der Bürgermeister mit einem Vertreter der Versicherung. »Ich blicke dem Gespräch sehr gelassen entgegen«, sagte der Schultes am Dienstagmorgen, »wir sind gut versichert.« Roland Deh geht fest davon aus, dass die Schule neu (auf)gebaut werden muss. »Wie wir die Zeit bis dahin überbrücken, kann ich jetzt noch nicht sagen«, so Deh, »das ist noch viel zu früh.« Jetzt schon kann der Grabenstetter Bürgermeister aber auf die Solidarität im Ort bauen. »Die Kirche hat uns sofort zugesagt, dass wir zwei Räume im Gemeindehaus bekommen, bis die Schule wieder steht.« Er geht auch davon aus, dass im Falle eines Schul-Neubaus viele Handwerker aus dem Ort und der Region trotz übervoller Auftragsbücher anrücken.

Jetzt ist die Polizei vor Ort. Die Spezialisten der Zentralen Kriminaltechnik vom Polizeipräsidium Reutlingen suchen, wo und wie der Brand ausgebrochen sein könnte. (and)