Logo
Aktuell Rettungswesen

Dettinger Feuerwehr ist personell top, das Gerätehaus nicht

Eine Sanierung oder eine Erweiterung am jetzigen Standort ist nicht möglich, ein Neubau auf dem Dettinger Bauhof-Areal dauert noch in der Umsetzung. Nun gibt es eine Interimslösung mit einer Garage für Großfahrzeuge neben dem existierenden Feuerwehr-Gebäude.

Lange Zugehörigkeit zur Feuerwehr und großes Engagement bei der Fortbildung: Die Dettinger frweillige Feuerwehr zeichnete verdie
Lange Zugehörigkeit zur Feuerwehr und großes Engagement bei der Fortbildung: Die Dettinger frweillige Feuerwehr zeichnete verdiente aktive Mitglieder aus Foto: Feuerwehr Dettingen
Lange Zugehörigkeit zur Feuerwehr und großes Engagement bei der Fortbildung: Die Dettinger frweillige Feuerwehr zeichnete verdiente aktive Mitglieder aus
Foto: Feuerwehr Dettingen

DETTINGEN.. Es gab einmal mehr viel zu tun für die derzeit aktiven 62 Frauen und Männer der Dettinger Feuerwehr: Die Wehr wurde im vergangenen Jahr zu 128 Einsätzen alarmiert, die Zahl steige laut Kommandant Rolf Schäfer Jahr für Jahr kontinuierlich. Neun Personen konnten glücklicherweise aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet werden, für eine kam die Hilfe zu spät.

Das Einsatzspektrum der Dettinger Wehr geht, wie bei allen anderen auch, längst weit über die Brandbekämpfung hinaus. Das wurde bei der Hauptversammlung im Feuerwehrhaus deutlich: Brände bilden nur 18 Prozent der Einsätze ab, der größte Anteil haben mit 55 Prozent technische Hilfeleistungen. »Dazu zählt alles, was nicht brennt«, erläutert Schäfer. Oft rück die Feuerwehr auch umsonst aus, denn etwa ein Viertel der Einsätze waren ein Fehlalarm, in der Regel verursacht durch die Auslösung von Brandmeldeanlagen – im Ernstfall hätte aber Hilfe geleistet werden können. Hilfe leisten die Dettinger aber auch den umliegenden Wehren, zehn Mal rückten sie zur Überlandhilfe aus. Besonders eng ist die Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr Bad Urach, die unter anderem beim Großbrand im Dezember in der Altstadt unterstützt wurde. Hilfe wurde auch bei zwei Einsätzen beim Unternehmen Sika geleistet, als die Dettinger im Gefahrstoffzug mit dabei waren. Die Wehr habe solche Einsätze mehrfach geübt, so der Kommandant, auch unter realen Bedingungen habe alles hervorragend geklappt.

Sehr guter Ausbildungsstand

Der Ausbildungsstand sei laut Jochen Wurz sehr gut. Im vergangenen Jahr wurden, wie der stellvertretende Kommandant ausführte, regelmäßig Übungsdienste und Weiterbildungen auf kommunaler Ebene und im Landkreis besucht. Drei Mitglieder der Einsatzabteilung besuchten im Rahmen der Führungsausbildung Lehrgänge in der Landesfeuerwehrschule Bruchsal. Insgesamt zehn Mitglieder konnten befördert werden, dies sind Tim Heinrich und Fabrice Reusch zum Feuerwehrmann, Leon Schlieper kann sich nun Oberfeuerwehrmann und Fabian Failenschmid sowie Julian Jirikovsky sind nun Hauptfeuerwehrmänner. Als Löschmeister gehören Lukas Eberle, Jens Randecker und Marvel Seitz nun der Dettinger Wehr an, Simon König als Oberlöschmeister. Zum Oberbrandmeister wurde Simon Nowotni ernannt.

Ehrung: Seit 40 Jahren bei der Feuerwehr

Das Feuerwehrzeichen in Bronze bekam Matthias Joachim für 15-jährigen aktiven Dienst. Seit 25 Jahren sind Christoph Kleih und Heiko Luz dabei, für sie gab es das Feuerwehrabzeichen in Silber. Eine nicht alltägliche Ehrung erhielten mit dem Feuerwehrabzeichen in Gold Stephan Hiller und Günther Salzer, die seit 40 Jahren ihren aktiven Dienst leisten. Sie gehören zu einem Einsatzteam von derzeit 62 Personen, vier neue Mitglieder konnten 2023 in die Einsatzabteilung übernommen werden. Um die 90 Prozent der neuen aktiven Mitglieder kommen aus der Jugendfeuerwehr, die bereits 1968 gegründet wurde und die älteste im Landkreis ist. »Wir profitieren von der Jugendarbeit«, freut sich Kommandant Schäfer.

Personell sei man für eine Gemeinde in der Größe von Dettingen gut aufgestellt, ein Problem stelle weiterhin die räumliche Situation dar. Das 1967 gebaute Feuerwehrhaus an der Neuffener Straße ist zu klein für eine zeitgemäße Feuerwehrarbeit, eine Sanierung des in die Jahre gekommen Gebäudes und eine Erweiterung am Standort kommt laut einer Untersuchung nicht in Frage. Eine jüngst vorgestellt Machbarkeitsstudie hat deutlich gemacht, dass ein Neubau auf dem Bauhof-Gelände möglich sei und sich anbieten würde. Klar sei aber auch, dass bis zur Realisierung laut Rolf Schäfer bis zu zehn Jahre ins Land gehen könnten: »Das ist zu lange, unser jetziger Standort platzt aus allen Nähten.« Luft verschaffe eine Interimslösung: Direkt neben der Feuerwache wird ein Haus abgerissen, dort sollen eine Garage für Großfahrzeuge in Leichtbauweise und Alarmstellplätze entstehen. Die Gemeinde stellt dafür 500 000 Euro zur Verfügung, in der jüngsten Gemeinderatssitzung vergab das Gremium die Architektenleistungen in Höhe von 35 000 Euro an das Architekturbüro Fritz. (GEA)