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Dettinger Bücherei am Puls der Zeit und Vorreiter bei vielen Themen

Büchereileiterin Sabine Makram zieht Bilanz und präsentiert beeindruckende Zahlen: Es wird in Dettingen viel gelesen, aber auch die Veranstaltungen kommen sehr gut an

Die Lust am, lesen wird auch über Kindertheater gefördert: Im den Wintermonaten lädt die Bücherei regelmäßig zu Aufführungen ein
Die Lust am, lesen wird auch über Kindertheater gefördert: Im den Wintermonaten lädt die Bücherei regelmäßig zu Aufführungen ein Foto: Kirsten Oechsner
Die Lust am, lesen wird auch über Kindertheater gefördert: Im den Wintermonaten lädt die Bücherei regelmäßig zu Aufführungen ein
Foto: Kirsten Oechsner

DETTINGEN. Die Unterhaltung einer Bücherei ist eine Freiwilligkeitsleistung und kostet die Kommune nicht wenig Geld: »Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Gemeinde eine Bücherei vorhält«, erklärte Dr. Rolf Hägele bei der jüngsten Sitzung des Dettinger Verwaltungsausschusses. Aber, so der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählervereinigung: Es sei kein Euro zu schade, den die Kommune in die Bücherei stecke – das Team um Sabine Makram leiste eine hervorragende Arbeit. Das Thema Bücherei gelte als überholt, die Dettinger Einrichtung beweise das Gegenteil wie auch Bürgermeister Michael Hillert betonte: »Sie ist immer am Puls der Zeit.« Das Team habe den richtigen Instinkt für zeitgerechte Themen. »Bei vielem sind wir weit voraus«, lobte denn auch Elke Göhner von der Unabhängigen Liste und erinnerte an die E-Ausleihe oder die Buchhaltestelle.

Die Zahlen für 2023, zusammengefasst in einem schriftlichen Bericht der Büchereileiterin Makram, sind denn auch beeindruckend für eine Gemeinde in der Größe Dettingens: Den Lesern standen am Jahresende 61.576 Medien zur Verfügung, 16.196 davon im Bestand und der Rest im virtuellen Verbund. Ausgeliehen wurden insgesamt 38.619 Medien, in den Jahren zuvor waren es etwas gleich viele. Die Ausleihzahlen stagnieren zwar, aber die Zahl der Leser steige. 2023 wurden 939 Leseausweise benutzt, das waren 34 mehr als im Vorjahr. Von diesen Lesern sind etwa 340 im Grundschulalter und rund 170 zwischen elf und 15 Jahren. Cirka 45 Prozent sind Erwachsene, die älteste Leserin ist 96 Jahre alt. Im vergangenen Jahr wurden 251 neue Ausweise ausgestellt, 46 mehr als 2022. Allein 180 Leseausweise waren für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren.

Kindern den Umgang mit Büchern ermöglichen

Damit zeigt sich, dass die kontinuierliche Leseförderung ankommt – ihr gilt das Hauptaugenmerk der Bücherei. Es wird eng mit den Schulen zusammengearbeitet, sei’s bei Autorenbegegnungen, Vorlesestunden oder anderen Aktionen. »Dabei bemühen wir uns vor allem drum, die Kinder möglichst längerfristig und freiwillig für das Lesen zu begeistern«, schreibt Sabine Makram in ihrem Bericht. Ein wichtiges Ziel, wie Christine Weible von der CDU meinte. »Es ist wichtig, allen Kindern dem Umgang mit Büchern zu ermöglichen, damit sie nicht nur wischen.«

Die Vermittlung von Lesekompetenz sei sehr wichtig, das unterstrich auch Dr. Frank Schwaigerer (UL): Das brauche man das ganze Leben über, es mangele inzwischen selbst bei Gymnasiasten daran. Die Bücherei sei, begleitend zur Schule, ein wichtiges Instrument. Die Bücherei engagiere sich weit über das hinaus, was man von dieser Einrichtung in einem Ort wie Dettingen erwartet: Insgesamt wurden im vergangenen 60 Veranstaltungen organisiert, die von rund 1.900 Personen von jung bis alt besucht wurden. Das verdiene, so Schwaigerer, Respekt und Anerkennung.

Langsam wieder auf Vor-Corona-Niveau

Auch bei der Volkshochschule laufe es rund, bilanzierte Bürgermeister Michael Hillert – man spüre die Backup-Kraft aus Reutlingen und fühle sich als Außenstelle der dortigen VHS sehr wohl. Knapp 150 Abendveranstaltungen, Seminare und Kurse waren im vergangenen Jahr zur Auswahl gestanden. Einzelveranstaltungen wie ein Abend mit der Dettinger Winzerin Petra Bächner oder landeskundliche Vorträge kamen ebenso an wie das Arzt-Patienten-Forum oder Backkurse. Insgesamt wurden 1.069 Teilnehmende an den Angeboten gezählt, langsam nähere man sich laut Anke Adametz-Leichtle nun auch wieder dem Vor-Corona-Niveau.

Rolf Hägele lobte vor allem das VHS-Orchester unter der Leitung von Paula Stark – für ein gutes Konzert brauche man nicht nach Stuttgart fahren: Wenn das Dettinger VHS-Orchester spiele, gehe ihm das Herz auf. (GEA)