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Aktuell Konzert

Benefiz für Ärzte ohne Grenzen

WANNWEIL. Grillwürstchen, Getränke und Gitarren standen für einen guten Zweck: Gesammelt wurde für Ärzte ohne Grenzen. Auf engstem Raum, rund siebzig Gäste haben im Wannweiler Musenstall Platz, traten drei Bands auf. Zum siebten Mal luden Sabine und Roland Altenburger zum Benefizkonzert, bei dem der Reinerlös aus Essen und Getränken der internationalen Hilfsorganisation zugutekam. "Trinkt und esst fleißig", lautete ihr Aufruf, um noch mehr Geld lockerzumachen. Daneben wanderte eine Spendenbüchse durch die Reihen. "Die 1 000-Euro-Marke wurde geknackt. Das ist das beste Ergebnis, dass wir je erreicht haben, freuten sich die beiden am Ende.

»Musenfiz« tauften die Altenburgers ihr Benefizkonzert, das »uns sehr wichtig ist«. Denn ein »tolles Projekt« sei Ärzte ohne Grenzen. »Da geht es um mehr als nur mal schnell einen Verband anzulegen«, erklärte Sabine Altenburger und nannte als Beispiel das dieses Jahr eröffnete Gesundheitszentrum in der südtürkischen Stadt Gaziantep, die an der syrischen Grenze liegt. Etwa 400 000 syrische Flüchtlinge leben in dieser Region. Im Vordergrund stehen Frauen im gebärfähigen Alter, die im Gesundheitszentrum unter anderem Informationen zur Familienplanung bekommen.

Die Tausender-Marke geknackt

»Diese Sache unterstützte ich gerne«, versicherte Musiker Christian Stumfol. Das erste Mal war er zu Gast. Eigentlich Realschullehrer in Balingen, hat Stumfol die amerikanische Folkmusik für sich entdeckt.

Songs, angesiedelt zwischen Bob Dylan und Bruce Springsteen sang er mit seiner erdigen Stimme, dazu spielte er auf der Akustik-Gitarre. Aus seinem neuen Album »Cold Brew« stammten viele Songs, die balladenhaft-traurige Stimmungen verbreiteten.

In der Umbaupause gab es eine kleine Änderung. »Ein rotierendes System wäre schön, sodass jene, die bislang stehen mussten, beim nächsten Auftritt sitzen können«, regte Roland Altenburger an. Die Gäste machten mit. Wer trotzdem keinen Stuhl ergatterte, nahm auf dem Boden Platz. Und mancher Besucher wollte gar keine Sitzgelegenheit, sondern suchte den hinteren Raumteil auf, in dem sich trotz Enge die Hüften schwingen ließen.

Dazu lud das Duo HuGe mit seinen Songs ein. Hubert Türk war am Schlagzeug, Jörg Heinkel übernahm Gitarre und Gesang. »Selbstlieder« nennen sie ihre Eigenproduktionen. »Wir haben ein brandneues Stück mitgebracht, das erst gestern fertig wurde«, meinte Heinkel. »Repeat myself« hieß das Soul-Lied.

Die Reutlinger Formation Blue Curtain machte auch mit. Doch die geplante vierte Band fiel aus, weil Soundstick aus Tübingen krankheitsbedingt abgesagt hatte.

Stattdessen brachte Nachbarin Ilze Skuja eine süße Überraschung mit. »Musenstall-Sirup«, gemacht aus Holunderblüten, lag in ihren Korb. Dieser Verkaufserlös ging ebenfalls an Ärzte ohne Grenzen. Rund 4 700 Euro waren in den bisherigen Musenfiz-Konzerten zusammengekommen. Wie immer war der Eintritt frei und spielten die Bands umsonst. »Dieses Jahr schaffen wir tausend Euro«, spornte Roland Altenburger das Publikum an. Dafür legte er sich heftig ins Zeug.

»Entweder spielen die Bands so lange, bis dieser Betrag geschafft ist, oder Sie geben gleich ein bisschen mehr«, forderte er auf und trug auf diese Weise dazu bei, dass das gesteckte Ziel mehr als erreicht wurde: Ingesamt landeten 1 207 Euro im Spendentopf. (GEA)