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Bürgermeisterwahl von Urach: Plötzlich ist Michael Schweizer im Spiel

Am 20. Oktober ist Bürgermeisterwahl in Bad Urach. Eigentlich ist die Sache klar: Auf dem Wahlzettel steht nur eine Name: der des amtierenden Verwaltungs-Chefs Elmar Rebmann. Seit dem Wochenende wird in der Urach-Gruppe auf Facebook dazu aufgerufen, in das freie Feld unter dem Namen des einzigen Bewerbers den von Michael Schweizer einzutragen. Der CDU-Fraktions-Chef ist Stimmenkönig im Gemeinderat und der ehrenamtliche Stellvertreter von Elmar Rebmann. Was der Kandidat, der eigentlich gar keiner sein will, zu den neuen Entwicklungen sagt.

In der Urach-Gruppe von Facebook wird seit dem Wochenende dazu aufgerufen, bei der Bürgermeisterwahl am 20. Oktober den CDU-Frak
In der Urach-Gruppe von Facebook wird seit dem Wochenende dazu aufgerufen, bei der Bürgermeisterwahl am 20. Oktober den CDU-Fraktionsvorsitzenden und stellvertretenden Bürgermeister Michael Schweizer (CDU) zu wählen. Foto: Screenshot/Privat
In der Urach-Gruppe von Facebook wird seit dem Wochenende dazu aufgerufen, bei der Bürgermeisterwahl am 20. Oktober den CDU-Fraktionsvorsitzenden und stellvertretenden Bürgermeister Michael Schweizer (CDU) zu wählen.
Foto: Screenshot/Privat

BAD URACH. »Mir fehlen die Worte«, sagt Michael Schweizer, »das ist nicht von mir initiiert.« Der 42-Jährige sagt, dass er den Aufruf, ihn zum Bürgermeister zu wählen, auch erst am Wochenende gesehen habe. »Ich war und bin genauso wie ganz viele total überrascht.« Schweizer stellt klar, »dass ich nicht vor habe, aktiv in den Wahlkampf einzusteigen«.

»Mir fehlen die Worte. Das ist nicht von mir initiiert.«

Dass der 42-Jährige in der Kurstadt mittlerweile einen sehr guten Namen hat, ist spätestens seit der Kommunalwahl am 9. Juni klar. Der CDU-Fraktionsvorsitzende überflügelte mit fast 5.000 Stimmen alle anderen Kandidaten. Auf Platz zwei der Neu-CDU-Stadtrat Dr. Stefan Wolf. Dass der früherer CEO von ElringKlinger überhaupt für den Uracher Gemeinderat kandidieren würde, hielten viele zunächst für ein Gerücht. Jetzt, im Vorfeld der Uracher Bürgermeisterwahl, war auch sein Namen in der Stadt immer wieder als Kandidat genannt worden. Dieses Gerücht hatte sich nicht bewahrheitet. Jetzt ist aber plötzlich der ehrenamtliche Bürgermeister-Stellvertreter Michael Schweizer im Spiel.

»Ich gehe davon aus, dass Herr Rebmann Bürgermeister bleibt«

Ein Gedankenexperiment: Wenn der Wahlkampf, der gar keiner ist, Fahrt aufnimmt und Bürgermeister Elmar Rebmann trotz eines Siegs am 20. Oktober die Wahl nicht annimmt - frustriert vom Undank der Wähler nach 16 Jahren an der Rathaus-Spitze? Frustriert auch davon, dass es Menschen gibt, die die Idee, Schweizer in den Chefsessel zu wählen, auf Facebook mit Fake News gegen Rebmann unterstützen. Frustriert und verärgert darüber, dass die Idee, Michael Schweizer zu wählen, auch von Stadträten geliked wurde. Und Michael Schweizer plötzlich so viele Stimmen und damit Rückhalt in der Bevölkerung hat, dass er theoretisch Bürgermeister werden könnte und die Wahl nur noch annehmen müsste? »Ich gehe davon aus, dass Herr Rebmann Bürgermeister bleibt«, stellt Michael Schweizer klar, »und dass sich diese Frage für mich deshalb gar nicht stellt.« (GEA)